Landshut

Hallenbad wird neu gebaut

Große Mehrheit im Stadtrat votiert für diese Lösung


Die Zukunft des Hallenbads, das sich derzeit im Sommermodus befindet, erhitzte am Freitag im Plenum die Gemüter.

Die Zukunft des Hallenbads, das sich derzeit im Sommermodus befindet, erhitzte am Freitag im Plenum die Gemüter.

Der Stadtrat hat sich am Freitag mit großer Mehrheit für einen Neubau des städtischen Hallenbads in Verbindung mit einem erweiterten Grundkonzept ausgesprochen. 26 Stadträte votierten für diese Lösung, die aus wirtschaftlichen Gründen auch von den Stadtwerken klar favorisiert worden war. Für diese Baumaßnahme werden Kosten in Höhe von 16,2 Millionen Euro veranschlagt, dabei kann mit einer Förderung von gut vier Millionen Euro gerechnet werden. Gegenwind kam vor allem von Seiten der Grünen, die darin eine „maßlose Verschwendung von Geldern“ sahen.

Während von Oberbürgermeister Alexander Putz (FDP) und weiteren Stadträten aus dem bürgerlichen Lager die Präsentation von Stadtwerke-Chef Armin Bardelle als äußerst professionell und „exzellente Entscheidungsgrundlage“ gelobt wurde, sah dies Sigi Hagl (Grüne) ganz anders. Zum einen monierte sie, dass die Angelegenheit entgegen üblichen Gepflogenheiten nicht im Werksenat vorberaten worden sei. Zum anderen bezweifelte sie den Sinn der geplanten Maßnahme. Schließlich verfüge das derzeitige Hallenbad noch über eine Lebensdauer von rund zehn Jahren. „Warum reden wir also nicht in etwa sieben Jahren darüber?“, fragte Hagl. Es bestehe die Gefahr, dass hier Geld verfrühstückt werde, das später an anderer Stelle fehle. Zweiter Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner (Grüne) gab seiner Fraktionskollegin recht: „Unnötig, dass wir das Hallenbad zehn Jahre vor Ende der Lebenszeit auf den Müllhaufen werfen.“

Dr. Thomas Haslinger (Junge Liste) hatte für diese Position überhaupt kein Verständnis: „Das ist eine Leistung für den Durchschnittsbürger, der auch künftig zu bezahlbaren Preisen ins Hallenbad gehen kann. Und ich verstehe nicht, warum die Grünen, die so starke Befürworter des Wolfgangsbads waren, jetzt dagegen sind, wenn wir etwas für das Schulschwimmen tun wollen.“ Armin Bardelle führte das Thema von der parteipolitischen auf die Sachebene zurück. Er verwies darauf, dass man auch für den Erhalt des Status quo in den kommenden Jahren beträchtliche Investitionen vornehmen müsse – und deshalb ein Neubau mit erweitertem Grundversorgungskonzept insgesamt betrachtet am wirtschaftlichsten sei.

Enthalten ist in dem Konzept ein Basisbereich inklusive Freibadumkleiden und Parkplätzen, eine Kursbeckenhalle und ein Saunabereich. Insgeheim dürfte mancher bedauert haben, dass das Freizeitbadkonzept angesichts massiver Kosten von knapp 30 Millionen Euro in der Diskussion keine Rolle spielen konnte. Ausgerechnet der sonst auf jeden Euro bedachte Kämmerer Rupert Aigner ließ ganz offen seine Sympathie dafür erkennen: „Ich persönlich wäre ja für die große Lösung.“