Gewerkschaft NGG

Jeder fünfte Vollzeit-Beschäftigte arbeitet zum Niedriglohn


Wer in der Backstube arbeitet, macht einen harten Job. Zu viele Bäckereien speisen ihre Mitarbeiter trotzdem mit Niedriglöhnen ab, kritisiert die Gewerkschaft NGG.

Wer in der Backstube arbeitet, macht einen harten Job. Zu viele Bäckereien speisen ihre Mitarbeiter trotzdem mit Niedriglöhnen ab, kritisiert die Gewerkschaft NGG.

Von Redaktion idowa

40 Stunden die Woche arbeiten - und trotzdem reicht's am Monatsende nicht: In Landshut arbeiten rund 4.200 Vollzeit-Beschäftigte zum Niedriglohn. Damit liegt knapp jeder fünfte Arbeitnehmer (18,3 Prozent) trotz voller Stundenzahl unter der amtlichen Niedriglohnschwelle von aktuell 2.203 Euro brutto im Monat. Das teilt die Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) mit.

Die NGG Niederbayern beruft sich auf Zahlen der Bundesagentur für Arbeit. Geschäftsführer Kurt Haberl spricht von einem "Alarmsignal". Tausende Menschen hätten trotz langer Arbeitstage enorme Probleme, finanziell über die Runden zu kommen. In Metzgereien, Bäckereien, Fastfood-Betrieben, Restaurants und Hotels sei der Anteil von Niedriglohn-Beschäftigten besonders hoch.

Eine Hauptursache für diesen Zustand ist nach Einschätzung der NGG die schwindende Tarifbindung. Haberl kritisiert: "Auch in Landshut zahlen immer weniger Hoteliers und Gastronomen nach Tarif. Statt mit dem Tariflohn von 13,34 Euro pro Stunde geht ein gelernter Koch dann nur mit dem Mindestlohn von 9,19 Euro nach Hause. Wie soll man damit eine Familie durchbringen?"

Das durchschnittliche Vollzeit-Einkommen liegt in Landshut laut Arbeitsagentur bei 3.293 Euro (brutto) im Monat - im Bundesschnitt sind es 3.304 Euro.