Ermittlungserfolg
17 vergiftete Greifvögel in Simbach: Anwesen von Tatverdächtigem durchsucht

Vor gut einer Woche machte die Bereitschaftspolizei bei einem Waldstück bei Höfen (Landkreis Dingolfing-Landau) einen grausamen Fund: 15 tote Greifvögel. Die Polizei spricht mittlerweile von 17 Tieren. Ein Jagdpächter hatte die Tiere am Dienstag nahe des Waldstücks entdeckt und die Polizei verständigt. Einen Tag später stand fest: Die Tiere wurden vergiftet. Vom Täter fehlte jedoch jede Spur, bis jetzt.
Am Donnerstagvormittag teilte das Polizeipräsidium Niederbayern einen Ermittlungserfolg mit. Am frühen Donnerstagmorgen hätten 25 Einsatzkräfte das Anwesen eines 64-Jährigen im nördlichen Landkreis Rottal-Inn durchsucht. Der aufgrund der bisherigen Ermittlungen unter dem Verdacht steht, das seit 2007 in der Europäischen Union verbotene Insektizid Carbofuran ausgebracht zu haben.
Insgesamt konnten in dem Waldstück 17 tote Vögel, darunter mehrere Rotmilane, Bussarde sowie geschützte Krähenarten, aufgefunden werden. Die Untersuchungen und die erhobenen pathologischen Befunde durch das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) und das Bayerische Landeskriminalamt (BLKA) zeigen, dass alle bislang untersuchten Tiere durch die Aufnahme eines Giftstoffes verendeten.
Bei der Durchsuchung am Donnerstag wurden mehrere Datenträger, darunter ein Notebook, PC sowie ein Mobiltelefon, sichergestellt und werden nun ausgewertet.
Peta setzt Belohnung für Hinweise zum Täter aus
Nur wenige Stunden vor der Erfolgsmeldung setzte die Peta eine Belohnung in Höhe von 1.000 Euro für Hinweise zum Täter aus. „Giftköder zu benutzen, um Greifvögel zu töten, ist leider keine Seltenheit. Einige Hühner- oder Taubenzüchter, die ihre Tiere unzureichend sichern, gehen mit solchen Methoden gegen Greifvögel vor“, so Peter Höffken, Fachreferent bei PETA. In solchen Fällen ist es für die Tierschutzorganisation nicht unüblich Belohnungen bei der Suche nach dem möglichen Täter auszuschreiben.
Ob der Aufruf der Peta zum Ermittlungserfolg führte, bleibt offen. Auch, ob es sich bei dem Giftstoff um das oben genannte Insektizid handelt, lässt das Präsidium noch unbeantwortet. Die Ermittlungen der Polizei in Landau und der Staatsanwaltschaft Landshut dauern noch an.