Hilfe für Ukrainer

Landkreis Deggendorf koordiniert Spenden


Noch sind die Regale der Katastrophenunterkunft leer, Bernd Sibler (v. l.), Thomas Kindel, der derzeit amtierende Landrat Roman Fischer und Gerhard Gansl erwarten jedoch eine große Welle der Spendenbereitschaft.

Noch sind die Regale der Katastrophenunterkunft leer, Bernd Sibler (v. l.), Thomas Kindel, der derzeit amtierende Landrat Roman Fischer und Gerhard Gansl erwarten jedoch eine große Welle der Spendenbereitschaft.

Die Hilfsbereitschaft seitens der Bevölkerung für die ukrainischen Flüchtlinge ist groß und damit alles in geordneten Bahnen verläuft, hat der Landkreis Deggendorf jetzt das Gebäude für den Katastrophenschutz in der Hafenstraße zur Verfügung gestellt, um dort Spenden zu sammeln.

BRK-Kreisvorsitzender Bernd Sibler, der derzeit amtierende Landrat Roman Fischer, BRK-Kreisgeschäftsführer Gerhard Gansl und Thomas Kindel, Leiter des Ordnungsamtes, trafen sich am Freitag vor Ort, um auf die Koordinationsstelle hinzuweisen. "Als Rotes Kreuz müssen wir uns gerade in der gegenwärtigen Lage des immer weiter ausufernden bewaffneten Konflikts in der Ukraine besonders sensibel und konsequent an unseren Rotkreuz-Grundsätzen der Neutralität und Unparteilichkeit orientieren. Nur das erlaubt uns den humanitären Zugang zu den betroffenen Menschen. Wir werden alles in unserer Macht Stehende tun, um gemeinsam mit unseren Partnern in der Internationalen Rotkreuz- und Rothalbmond-Bewegung Leid zu mindern, Leben zu schützen und Menschen in Not zu versorgen", sagt Sibler.

Strukturen nicht blockieren

Das Generalsekretariat des Deutschen Roten Kreuzes in Berlin ist mit der Planung und Umsetzung der humanitären Auslandshilfe betraut. Es agiert dabei in enger und stetiger Koordination mit den Schwestergesellschaften in den verschiedenen Ländern. Dadurch kann das Engagement so bedarfsorientiert und zielgenau wie möglich ausgerichtet werden. "Es wird eindringlich darum gebeten, die stark beanspruchten Logistik- und Hilfsstrukturen nicht zu blockieren. Gut gemeinte, aber nicht abgestimmte Lieferungen füllen Lagerhäuser, binden Transport- und Sortierkapazitäten. Sie helfen leider nicht, sie behindern vielmehr die humanitäre Arbeit vor Ort", so Sibler weiter. Geldspenden sind gegenüber Sachspenden wesentlich effektiver, denn sie können flexibel eingesetzt werden, was in sich ständig ändernden Situationen erforderlich ist.

Fischer erinnerte daran, dass der Landkreis für Fragen zur Ukrainehilfe ein Bürgertelefon eingerichtet hat sowie eine spezielle Seite auf der Landkreishomepage unter www.landkreis-deggendorf.de eingerichtet hat. Eine Koordinationsgruppe unter der Leitung von Kindel kanalisiert die Hilfsangebote und Gesuche.

Geldspenden bevorzugt

Für den Fall der Fälle stehen zwei Turnhallen für die Unterbringung, wenn das Ankerzentrum nicht ausreicht, zur Verfügung. In einem Container sind bereits 150 Betten mit Zubehör eingelagert. "Auch wenn der Status der Flüchtlinge noch nicht rechtlich geklärt ist, die menschliche Hilfe steht jetzt im Vordergrund", betonte Fischer und fügte hinzu: "Wir sind vorbereitet."

Die Not der Ukrainer, sowohl im Land, als auch auf der Flucht, und damit ihr Bedarf an humanitärer Hilfe ist immens und wächst immer weiter. Das BRK koordiniert im Raum des Katastrophenschutzes die abgegebenen Spenden. Gansl bittet keine unabgestimmten Waren anzuliefern und einfach abzustellen. Grundsätzlich werden auch keine Textilien angenommen, ausgenommen neue Ware, zum Beispiel Waschlappen, Handtücher, Decken und Schlafsäcke. Ansonsten werden haltbare Lebensmittel, wie Konserven, Nudeln, Reis und Säuglingsnahrung benötigt, sowie Hygieneartikel aller Art. Wenn es nötig ist, werde auch der BRK-Suchdienst mit ins Boot genommen, so Gansl.

Info

Die Katastrophenschutzunterkunft in der Herrenstraße 10 in Deggendorf ist von Montag bis Samstag jeweils von 10 bis 15 Uhr geöffnet.