Hochwasserlage

Landkreis Deggendorf ruft Katastrophenfall aus

Die Region Deggendorf bereitet sich auf den Ernstfall vor: im Landkreis gilt jetzt auch der Katastrophenfall, Landkreis und Stadt sichern Dämme und ziehen mobile Hochwasserschutzwände hoch. Evakuierungen sind noch nicht geplant.


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Aufbau der Hochwasserschutzwand am Winterhafen durch den städtischen Baubetriebshof.

Von Redaktion idowa

Die Hochwasserlage spitzt sich aktuell an der niederbayerischen Donau immer weiter zu: am Montagvormittag um 11 Uhr hat deshalb auch der Landkreis Deggendorf den Katastrophenfall ausgerufen, das teilte das Landratsamt in einer Pressemitteilung mit. Darin heißt es: Der Katastrophenfall sei grundsätzlich dann festzustellen, wenn davon auszugehen ist, dass für die Lagebewältigung überörtliche Einsatzkräfte benötigt werden. Örtlicher Einsatzleiter ist Kreisbrandrat Erwin Wurzer. Zur Dammsicherung für die Bereiche Niederalteich und Winzer verlegen Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren beidseitig der Donau Sandsäcke.

Aufgrund der steigenden Pegel ergreift nun auch die Stadt Deggendorf weitere Maßnahmen. Im Bereich des Winterhafens werde die Hochwasserschutzwand auf der bestehenden Mauer errichtet, heißt es in einer Mitteilung. Diese Maßnahme werde rein vorsorglich ergriffen, um im Falle eines höheren Pegelstandes gewappnet zu sein.

Am Sonntag seien bereits die Deichbalkenverschlüsse im Bereich der Hafenstraße sowie auf Höhe des Ruderhauses errichtet worden. Am Montag erfolge der Aufbau weiterer Deichbalkenverschlüsse im Bereich der Dammdurchlässe Mettenufer rechtsseitig der Donau sowie auf Höhe des Reitvereins und am Fuße der Maximilianbrücke in Fischerdorf.

Die Geh- und Radwegunterführung der B11 bei Niederkandelbach wurde am Montagvormittag vom städtischen Baubetriebshof geräumt und gereinigt, sodass diese für den Verkehr wieder freigegeben werden konnte.

Eine Sperrung der Maximilianbrücke ist laut der Stadt Deggendorf derzeit nicht geplant. Die Verantwortlichen empfehlen Bewohnern der Stadtteile Fischerdorf und Natternberg jedoch dringend, nicht im Erdgeschoss zu schlafen. Außerdem teilt die Stadt Deggendorf mit, dass keine Evakuierungen erfolgen, insbesondere nicht am Malteser Kindergarten und Krippe St. Peter.

Für Rückfragen aller Art richtet die Stadt Deggendorf ab 04.06.2024 ein Info-Telefon eingerichtet, das unter der Telefonnummer 0991/2960-444 erreichbar ist. Das Telefon ist täglich von  8 bis 18 Uhr besetzt. 

Die Stadt Deggendorf bittet die Bevölkerung erneut eindringlich, die Absperrungen zu beachten und keinesfalls die Barrieren zu übertreten beziehungsweise die angebrachte Beschilderung zu missachten, auch wenn noch keine Überflutungen vorliegen.