Rettungstechnik

Hilfe dank App, die auf Further Boden mitentwickelt wurde

Durch Notruf-Software wird das Smartphone zum Lebensretter. Die Idee geht jetzt in die Open-Beta-Phase. Ein Mitwirkender sitzt im Rettungszentrum Furth im Wald.

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Manfred Maurer zeigt die App. Erhältlich ist die in den gängigen Downloadportalen.

Manfred Maurer zeigt die App. Erhältlich ist die in den gängigen Downloadportalen.

Von Redaktion Furth im Wald

Strahlend blauer Himmel, frische Bergluft - ein Mountainbiker jagt über den Trail. Ein Augenblick der Unachtsamkeit, der Reifen rutscht weg, der Fahrer stürzt. Der Mountainbiker ist schwer verletzt, aber bei Bewusstsein. Solche Unfälle passieren immer wieder. Doch gerade dann ist es oft kaum möglich, einen Notruf abzusetzen, den eigenen Standort zu übermitteln und den Rettungskräften Details weiterzugeben. Ab sofort hilft die neue Notruf-App des Bayerischen Roten Kreuzes gemeinsam mit Vodafone und NG-SOS. Der Projektleiter des Bayerischen Roten Kreuzes Manfred Maurer mit Dienstsitz im Rettungszentrum in Furth im Wald zeigt sich begeistert von der lebensrettenden Technologie.

Verbindung zum Opfer

Ein einziger Knopfdruck genügt. Die App wählt die 112, übermittelt in den teilnehmenden Regionen Bayerns den punktgenauen Standort, zeigt Erste-Hilfe-Maßnahmen oder auch den nächsten Defibrillator und teilt auf Wunsch relevante Gesundheitsdaten. So entsteht in Sekundenschnelle - auch über Landesgrenzen und Sprachbarrieren hinweg - die Verbindung zwischen Opfer und Rettungskräften. Die App ist ab jetzt im Rahmen einer Open-Beta-Phase in ganz Bayern verfügbar; perspektivisch ist der Einsatz in ganz Deutschland geplant.

„Wenn es ernst wird, zählt jede Sekunde. Gemeinsam mit Vodafone und NG-SOS bringen wir eine Notruf-App an den Start, die mit einem Knopfdruck die Leitstelle alarmiert. Wir sind überzeugt: Lebensrettung darf nicht von Standortfaktoren abhängig sein“, sagt Manfred Maurer, Projektleiter des BRK.

Expansion nach Bayern

„Wir sind stolz darauf, dass NG-SOS nach Bayern expandiert. Diese Expansion spiegelt das Engagement der Vodafone Stiftung wider, Konnektivität für das Gute zu nutzen - denn wenn Technologie Leben rettet, macht sie wirklich einen Unterschied.“, erklärt Lisa Felton von der Vodafone Stiftung.

Diese App ist ab sofort kostenlos in den gängigen Download-Portalen zu haben, informiert Maurer. Anfang kommenden Jahres wird sie offiziell vorgestellt. Die Zusammenarbeit zwischen NG-SOS, dem Bayerischen Roten Kreuz und Vodafone Foundation stärkt die inklusive und grenzübergreifende Notfallversorgung in Deutschland. Wichtig ist: Persönliche Informationen sind dabei permanent geschützt: Sie werden nur im Notfall verwendet und danach umgehend gelöscht.

Zudem ist die ursprünglich tschechische App konsequent barrierefrei gestaltet. Sie unterstützt mehrere Sprachen und ermöglicht nonverbale Notrufe - sodass auch Menschen mit Sprach- oder Hörbeeinträchtigungen Notrufe absetzen können. In Tschechien, Österreich, der Slowakei und Ungarn wurde die App bereits fünf Millionen Mal heruntergeladen und 250.000 Notrufe damit getätigt.

„Ich schätze es sehr, dass sich gerade Bayern der Plattform angeschlossen hat - dadurch entsteht die bislang größte homogene Gruppe von Ländern, die dieselbe Technologie nutzen“, freut sich Filip Malenák, Vorstandsvorsitzender der NG SOS.

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