Hirschhöf

Tierrechtler erstatten nach verheerendem Brand Anzeige


Für den betroffenen Landwirt eine wirtschaftliche Katastrophe, für Peta ein Grund zur Anzeige: der Brand bei Hirschhöf vorige Woche.

Für den betroffenen Landwirt eine wirtschaftliche Katastrophe, für Peta ein Grund zur Anzeige: der Brand bei Hirschhöf vorige Woche.

Von Redaktion idowa

Peta hat Anzeige wegen der 41 toten Rinder in Hirschhöf erstattet. Hintergrund ist der Großbrand, vor etwas mehr als einer Woche. Die Tierrechtsorganisation führt in einer Pressemitteilung an, dass die Tiere nach Ausbruch des Feuers wegen "mutmaßlich unzureichender Schutzmaßnahmen" nicht rechtzeitig evakuiert werden hätten können.

Die Organisation schreibt: "Am 16. April sind in Hirschhöf bei Waldmünchen 40 Kälber und eine Kuh bei einem Stallbrand ums Leben gekommen. Die Tiere konnten nach Ausbruch des Feuers nicht rechtzeitig evakuiert werden."

Peta hat nun bei der Staatsanwaltschaft Regensburg Strafanzeige gegen die Verantwortlichen erstattet. Aufgrund mutmaßlich unzureichender Brandschutzmaßnahmen wurde möglicherweise billigend in Kauf genommen, dass die Tiere qualvoll ersticken oder bei vollem Bewusstsein verbrennen.

Die Tierschutzorganisation dankt den am Einsatz beteiligten Feuerwehrmitarbeitern und allen Helfern, die sich für die Rettung der Tiere eingesetzt haben. "Jedes Tier, das bei einem Stallbrand stirbt, wird grob fahrlässig getötet", so Lisa Kainz, Fachreferentin für Tiere in der Ernährungsindustrie.

"Der Brandschutz wird bei vielen Tierställen nicht ernst genommen. Außerdem: Wenn viele Tiere in einem Stall eingesperrt sind, ist es schlicht unmöglich, Soforthilfe zu leisten. Dieses Risiko ist den Betreibern bewusst."

Die Tierrechtler kritisierten in der Vergangenheit wiederholt die bestehenden Brandschutzverordnungen, da ein Schutz der Tiere so gut wie nicht geregelt ist. Zudem werden in der Praxis meist selbst diese unzureichenden Schutzmaßnahmen nicht umgesetzt.

Durch eine kritische Lage der Löschwasserversorgung kommt es bei derartigen Bränden häufiger zu Zeitverzögerungen, die die Rettung der Tiere verhindern. Es ist noch zu ermitteln, ob dies auch beim aktuellen Einsatz der Fall war.

Peta moniert außerdem, dass "Tiere, die zu Ernährungszwecken gehalten werden, als reine Produktionsgüter gelten". Verbrennen oder ersticken sie bei einem Stallbrand, wird ausschließlich der entstandene Sachschaden berechnet. In der landwirtschaftlichen Tierhaltung bedeutet jedoch nicht nur ein Brandfall Leid und Tod.

"Ganz gleich, ob Rind, Schwein oder Huhn, ob konventionelle oder ökologische Haltung: Tiere als leidensfähige Lebewesen werden anhand ihrer Leistung und ihres Nutzens für den Menschen beurteilt. Für Fleisch, Milch und Eier werden sie ausgebeutet und getötet, obwohl sie ihr natürliches Lebensalter nicht annähernd erreicht haben."