Sitzung

Bis zur letzten Minute gewartet

Gemeinderat vergibt Aufträge für Rathausneubau ohne Zusage des vorzeitigen Baubeginns


Für ein paar Monate ist nun der Blick frei vom Dorfplatz Runding auf den Haidstein. Die Firma Alt Bau GmbH aus Pemfling beginnt als ab der zweiten Junihälfte mit dem Rohbau des neuen Rathauses.

Für ein paar Monate ist nun der Blick frei vom Dorfplatz Runding auf den Haidstein. Die Firma Alt Bau GmbH aus Pemfling beginnt als ab der zweiten Junihälfte mit dem Rohbau des neuen Rathauses.

Der Gemeinderat hat sich in seinen beiden zurückliegenden Sitzungen mit der Vergabe der Gewerke für den Rathaus-Neubau beschäftigt. Die Zeit drängte, da die Bindefristen der Firmen schon zweimal verlängert worden waren.

Da Ende Mai immer noch keine Zusage für den vorzeitigen Baubeginn aus dem bayerischen Wirtschaftsministerium vorlag, erfolgte die Vergabe. Damit ist jetzt offen, ob die Gemeinde für den förderungsfähigen Anteil - Tourismusbereich und möglicherweise Nebenräume - einen Zuschuss bekommt.

Das Gremium hatte entschieden, die Leistungen für das Rathaus im Frühjahr auszuschreiben, damit bei der aktuellen Hochkonjunktur am Bau akzeptable Preise erzielt werden können. Der Abriss des Kramerhauses ist bereits erfolgt, die Vergabe der Gewerke für das Gebäude waren aber längere Zeit nicht möglich.

Die Gemeinde hatte im Januar einen Antrag auf Förderung des Raums für die Touristinfo bei der Regierung der Oberpfalz gestellt. Bis zum Sitzungstag wartete die Verwaltung auf eine Zusage für den vorzeitigen Maßnahmenbeginn, eine vorherige Vergabe könnte eine Förderung ausschließen. Grund für die Verzögerung: Die Regierung konnte keinen Bescheid erteilen, weil der Haushalt des Freistaats Bayern noch nicht verabschiedet war.

Erheblich höhere Baukosten befürchtet

Da die Bindefristen der Firmen an ihre Angebote aber bereits zweimal verlängert worden waren, schlug Bürgermeister Piendl vor, die Vergabe vorzunehmen. Bei einer erneuten Ausschreibung der Gewerke im Spätsommer könne es sein, dass erheblich höhere Kosten anfallen könnten als eine eventuelle Förderung bringen würde. Architekt Markus Weber vom Büro Schnabel und Partner, Bad Kötzting, erläuterte dem Gremium die einzelnen Vergabesummen.

Der Gemeinderat hat folgende Gewerke vergeben:

• Abdichtungsarbeiten: Firma Gmach Bauservice GmbH, Rimbach, zum Angebotspreis von 12 615,64 Euro.

• Archiv-Regale: Firma Zambelli GmbH & Co.KG, Wegscheid, zum Angebotspreis von 17 807,16 Euro.

• Baumeisterarbeiten: Firma Franz Alt Bau-GmbH, Pitzling, zum Angebotspreis von 390 657,09 Euro.

• Dachdeckerarbeiten: Firma Zimmerei Mühlbauer, Bad Kötzting, zum Angebotspreis von 19 926,51 Euro.

• Gerüstarbeiten: Firma Zollner Maler GmbH, Miltach, zum Angebotspreis von 14 558,58 Euro.

• Holz-Alu-Fensterelemente: Firma Schreinerei Feldbauer, Zandt, zum Angebotspreis von 89 245,84 Euro.

• Personen-Aufzugsanlage: Firma Schmitt & Sohn GmbH & Co. KG, Regensburg, zum Angebotspreis von 42 202,16 Euro.

• Putzarbeiten: Firma KS-Bau Sanierungsgesellschaft mbH, Regensburg, zum Angebotspreis von 81 359,47 Euro.

• Sonnenschutz: Firma Alexander Blank, Chemnitz, zum Angebotspreis von 18 671,10 Euro.

• Spenglerarbeiten: Firma Koberger Haustechnik GmbH zum Angebotspreis von 6 624,88 Euro.

• Zementestricharbeiten: Firma Mühlehner GmbH, Kirchdorf i. Wald, zum Angebotspreis von 24 681,49 Euro.

• Zimmererarbeiten: Firma Johann Feldbauer Bau GmbH, Roding, zum Angebotspreis von 31 231,40 Euro.

• Heizung: Firma B+S Haustechnik GmbH, Runding, zum Angebotspreis von 84 158,17 Euro.

• Lüftung: Firma B+S Haustechnik GmbH, Runding, zum Angebotspreis von 27 893,48 Euro.

• Sanitär: Firma B+S Haustechnik GmbH aus Runding zum Angebotspreis von 33 352,36 Euro.

• Elektroarbeiten: Firma Köstler, Windischbergerdorf, zum Angebotspreis von 263 564,48 Euro.

Die Angebotssumme bei den vergebenen Gewerken von 1 227 127,80 Euro liegt um 166 730,50 Euro unter den ursprünglichen Kostenberechnungen. Alle Aufträge wurden mit 12:2 Stimmen vergeben.

Durch den Abschluss der Vereinbarung mit dem Landkreis Cham zur "Digitalen Zukunftsstruktur" werden die Außengebiete der Gemeinde Runding, die derzeit noch unterversorgt sind, durch einen Eigenbetrieb des Landkreises erschlossen. Betroffen sind vor allem die Ortsteile Perwolfing und Vierau.

Glasfaser kommt 2020 oder 2021

Als Zeitrahmen sind die Jahre 2020 bis 2021 vorgesehen. Die Zuzahlung der Gemeinde in Höhe von 83 310 Euro bleibt gleich, der Rest wird finanziert durch Zuschüsse des Bundes, des Freistaats Bayern und Eigenmittel des Landkreises.

Thomas Raab von der Verwaltung erläuterte seinen Vorschlag, einen Fuß- und Radweg vom Satzdorfer See nach Runding einzurichten. Mehrere Gemeinderäte sprachen sich dafür aus, langfristig die Rad- und Fußverbindung von Runding nach Niederrunding entlang der Kreisstraße weiterzuverfolgen, der Vorschlag von Satzdorf über Langwitz nach Runding könne als Sofortlösung umgesetzt werden.

Preis für Zusatzwasser steigt

Der Bürgermeister gab bekannt, dass der Zweckverband Wasserversorgung Chamer Gruppe ab dem 1. April den Preis für Zusatzwasser für die Wasserversorgung der Gemeinde Runding von 83 auf 91 Cent netto pro Kubikmeter angehoben hat.

Gemeinderätin Christine Zitzelsberger erläuterte, ab dem Schuljahr würden 2018/2019 in der Grundschule Runding zwei Kombiklassen 1/2 und 2/3 eingerichtet, die zweite Klasse wird geteilt. Die Mindest-Gesamtzahl der Schüler für vier Klassen (70) wird mit 63 nächstes Jahr nicht erreicht.