Thunberg an Bord

Brand auf Gaza-Schiff - widersprüchliche Angaben zur Ursache

Erneut ist Greta Thunberg an Bord eines der Schiffe der Flotte. (Archivbild)

Erneut ist Greta Thunberg an Bord eines der Schiffe der Flotte. (Archivbild)

Von dpa

Auf einem Boot der neuen Gaza-Hilfsflotte ist es in tunesischen Gewässern zu einem Zwischenfall gekommen. Nach Angaben der Organisatoren wurde eines der Hauptboote, auf dem sich die Mitglieder des Lenkungsausschusses der Bewegung Global Sumud Flotilla befunden hätten, von einer Drohne angegriffen. Die tunesischen Behörden wiesen die Darstellung zurück und sprachen von einem Feuer an Bord, das von einer brennenden Rettungsweste ausgegangen sei.

Die Global Sumud Flotilla veröffentlichte auf Instagram Videos, die die Geschehnisse dokumentieren sollen: Zu sehen ist, wie eine Art Feuerball auf ein Boot herabrast und dort mit grellem Licht einschlägt. Es sei ein Brandschaden auf dem Hauptdeck und im Lagerraum unter Deck entstanden, hieß es. Alle sechs Passagiere und Besatzungsmitglieder seien in Sicherheit. Die Echtheit der Videos lässt sich nicht verifizieren. Das Boot segelt unter portugiesischer Flagge.

Die «Global Sumud Flotilla» will die israelische Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen und Hilfsgüter in den Küstenstreifen bringen. (Archivbild)

Die «Global Sumud Flotilla» will die israelische Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen und Hilfsgüter in den Küstenstreifen bringen. (Archivbild)

Bei einer Pressekonferenz in der tunesischen Hauptstadt Tunis berichtete einer der Aktivisten, wie er und andere Crewmitglieder eine Drohne etwa drei oder vier Meter über ihren Köpfen schweben sahen. Sie hätten gesehen, wie die Drohne einen Sprengsatz auf einen Haufen Rettungswesten abgeworfen habe. Dieser sei explodiert und habe den Brand ausgelöst.

Die tunesischen Behörden sprachen ebenfalls von einem Feuer, das von Rettungswesten ausgegangen sei. Sie wiesen die Darstellung eines Drohnenangriffs aber explizit zurück. Die staatliche Nachrichtenagentur Tap berichtete unter Berufung auf das Innenministerium, dass spezialisierte Sicherheitseinheiten den Brand an Bord untersucht hätten. Demnach könnte die Ursache eine Zigarettenkippe oder ein Feuerzeug gewesen sein. Es habe weder Opfer noch Schäden gegeben, abgesehen von mehreren verbrannten Rettungswesten.

Den Organisatoren zufolge untersuchen die tunesischen Behörden den Fall weiter. Die Ermittlungen seien jedoch vertraulich.

Im Mai hatten Aktivisten der Bewegung Freedom Flotilla Coalition, die ebenfalls mit einem Hilfsschiff unterwegs waren, von einem Drohnenangriff nahe der Mittelmeerinsel Malta berichtet.

Die Global Sumud Flotilla will die israelische Seeblockade des Gazastreifens durchbrechen und Hilfsgüter in den Küstenstreifen bringen. Sie ist nach Angaben der Organisatoren die bisher größte Aktion ihrer Art. Eine mitreisende portugiesische Abgeordnete forderte ihre und alle anderen Regierungen auf, die Aktion zu schützen. Die Organisatoren betonten, sie wollten ihr Vorhaben wie geplant fortsetzen.

Die Boote waren Anfang September von Barcelona aus gestartet. An Bord ist auch die schwedische Klimaaktivistin Greta Thunberg. Sie war zuletzt mit einer Solidaritätsaktion an Bord der „Madleen“ gescheitert. Israel hat Versuche von Aktivisten, die Seeblockade zu durchbrechen, stets verhindert.

Auch die unabhängige UN-Berichterstatterin für die von Israel besetzten palästinensischen Gebiete, Francesca Albanese, kommt in einem Video auf Instagram zu Wort. Sie spricht darin von einem großen Schock und sagt zugleich, der Vorfall müsse zunächst verifiziert werden. Es gebe aber unter anderem Drohungen gegen die Flotte, die von Israel ausgingen.

Albanese hatte Israel vergangenes Jahr in einem Bericht Völkermord an den Palästinensern vorgeworfen. Israel wiederum spricht ihr Fairness und Unparteilichkeit ab. Die Trump-Regierung hatte im Juli Sanktionen gegen Albanese verhängt und ihr ebenfalls Voreingenommenheit und Antisemitismus vorgeworfen.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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