Zorneding

Zornedings erster Sonntagsgottesdienst ohne Pfarrer Njimbi-Tshiende


Das Rednerpult in der Pfarrkirche St. Martin, aufgenommen am 09.03.2016 in Zorneding (Bayern). Am 13.03.2016 findet der erste Sonntagsgottesdienst nach dem Weggang des vom Mord bedrohten dunkelhäutigen Pfarrers statt.

Das Rednerpult in der Pfarrkirche St. Martin, aufgenommen am 09.03.2016 in Zorneding (Bayern). Am 13.03.2016 findet der erste Sonntagsgottesdienst nach dem Weggang des vom Mord bedrohten dunkelhäutigen Pfarrers statt.

Von Katharina Binder

Erstmals seit dem Weggang von Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende wird heute in Zorneding bei München der Sonntagsgottesdienst gefeiert. Der Geistliche hatte wegen Morddrohungen sein Amt aufgegeben.

Nach dem Weggang von Pfarrer Olivier Ndjimbi-Tshiende wird in Zorneding bei München der erste Sonntagsgottesdienst ohne den Gesitlichen stattfinden, der wegen Morddrohungen sein Amt aufgab. Ein Pfarrer, der eigentlich schon im Ruhestand sei, werde am Sonntag aushelfen und den Gottesdienst abhalten, teilte das Pfarrbüro von St. Martin in Zorneding mit. Ein neuer Pfarrer sei noch nicht bestimmt worden. Doch man bemühe sich, alle Gottesdienste zunächst mit Aushilfen abzudecken. "Wir hoffen, dass wir die Gottesdienste jetzt in Ruhe feiern können", heißt es aus dem Pfarrbüro.

Weil er rassistisch motivierte Morddrohungen erhalten hatte, war der aus dem Kongo stammende, bisherige Pfarrer von St. Martin, Olivier Ndjimbi-Tshiende, am vergangenen Dienstag von seinem Amt zurückgetreten. In der Zwischenzeit hat er die Gemeinde verlassen. Die Zornedinger hatten am Mittwoch bei einer Kundgebung ihre Solidarität mit Ndjimbi-Tshiende demonstriert. Bei einer Online-Petition unterzeichneten bis Freitagnachmittag rund 72.000 Menschen den Aufruf "Unser Pfarrer soll in Zorneding bleiben".