Schädlingsbekämpfung im Hotel

Gutachten: Todesursache von Familie in Istanbul Vergiftung

In Istanbul soll ein weiterer Junge durch die Konsequenzen einer Pestizidbehandlung gestorben sein. (Symbolbild)

In Istanbul soll ein weiterer Junge durch die Konsequenzen einer Pestizidbehandlung gestorben sein. (Symbolbild)

Von dpa

Die Todesursache der in Istanbul verstorbenen Hamburger Familie ist einem Gutachten zufolge eine Vergiftung. Diese sei durch in ein im Hotel verwendetes Insektizid zur Schädlingsbekämpfung verursacht worden, teilte die Istanbuler Staatsanwaltschaft unter Berufung auf das rechtsmedizinische Gutachten mit. Eine Lebensmittelvergiftung, wie Anfangs vermutet, liege nicht vor. Auch gebe es keine Hinweise darauf, dass die Familie infolge eines Traumas starb.

Sechs Personen, die im Zuge der Ermittlungen festgenommen wurden, darunter der Hotelbesitzer und der Besitzer der Schädlingsbekämpfungsfirma, blieben weiter in Untersuchungshaft, hieß es weiter. Vier Verdächtige seien freigelassen worden - die Behörden hatten zuvor auch Verkäufer von Streetfood festgenommen, bei denen die Familie gegessen hatte.

Die Istanbuler Staatsanwaltschaft teilte nicht mit, welches Gift verwendet wurde. Zuvor hatten Medien unter Berufung auf einen Bericht der Rechtsmedizin berichtet, das im Hotel das toxische Gas Phosphin entdeckt worden sei. Der Stoff wurde der staatlichen Nachrichtenagentur Anadolu zufolge etwa in aus dem Zimmer entnommenen Wischproben festgestellt. Auch in Handtüchern des Hotels habe man Phosphin entdeckt.

Bei der Bekämpfung von Schädlingen wird häufig der Stoff Aluminiumphosphid eingesetzt. In Verbindung mit Wasser - Luftfeuchtigkeit genügt - entsteht das toxische Gas Phosphin. Das Gas schädigt die Körperzellen von Säugetieren und verhindert in größeren Konzentrationen den Sauerstoff-Transport im Blut. Phosphin kann bei Menschen unter anderem zu Reizhusten, Erbrechen, Leber- und Nierenfunktionsstörungen führen und beim Einatmen lebensbedrohlich sein.

Vater, Mutter und die zwei kleinen Kinder waren Mitte November im Istanbul-Urlaub mit Beschwerden wie Erbrechen und Übelkeit ins Krankenhaus eingeliefert worden und dann verstorben. Das Schicksal der Familie, die aus der Türkei stammt, hat für große Bestürzung gesorgt.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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