Traubenmost Zum Zwiebelkuchen Federweißer: Frühlese beginnt

Wingut-Dienstleister unterhalten sich nach der Ernte der Weintrauben in Markt Einersheim in Bayern. Foto: Daniel Vogl/dpa/Archivbild

Federweißer ist ein Produkt zwischen Saft und Wein. Er ist der erste Kontakt zum neuen Jahrgang, auch wenn er noch nicht dessen Weinausprägung zeigt. Die Hauptlese startet erst im September.

Federweißer ist noch kein Wein im klassischen Sinne: Aber Liebhaber freuen sich jedes Jahr zum Sommerende über den vergorenen Traubenmost, der etwa fünf bis acht Tage nach der Lese trinkfertig ist. Frankens Winzer lesen in diesen Tagen Ortega- und Solaris-Trauben, so auch das Weingut Schmitt in Bergtheim bei Würzburg. "Das sind die frühen Sorten", sagt Winzermeister Frank Kraiß. Er ist in seinen Weinbergen mit einem Trauben-Vollernter unterwegs und holt auf etwa 1,5 Hektar die Trauben von den Stöcken.

Der milchig-trübe Federweiße wird in Franken traditionell zum Zwiebelkuchen gereicht. Nach dem Pressen der Trauben kommt der Most sofort in die Flasche, wo er gärt. Die meisten Winzer verkaufen ihren Federweißen ab Hof. Seinen Namen hat Federweißer - je nach Region auch als Rauscher oder neuer Wein bezeichnet - von der Hefe, die von der Kohlensäure im Gärungsprozess aufgewirbelt wird und wie Federn im Glas tanzt. Bei einem der größten Federweißer-Produzenten in Franken, der Winzergemeinschaft Franken (GWF) aus Kitzingen, beginnt die Lese für den Federweißen in der kommenden Woche.

Wie viel Federweißer jährlich frankenweit produziert wird, wird nicht offiziell erfasst. Federweißer sagt noch nichts über die Qualität des Jahrgangs aus - um die sich die Winzer wegen der Trockenheit viel Sorgen machen. "Bei den älteren Anlagen ist nichts zu befürchten", sagt ein Sprecher des Fränkischen Weinbauverbandes. Diese Stöcke seien tief verwurzelt mit Wasser versorgt. "Es gibt aber auch Anlagen, bei denen die Entwicklung aufgrund der Trockenheit stockt." Unklar ist, ob der Ertrag wegen Wassermangels sinken wird.

Im Norden Bayerns ist es viel trockener als im Rest des Freistaats. Auf etwa 6300 Hektar wächst in Franken Wein - ein Großteil der Fläche wird von den Winzern nicht bewässert.

Die Hauptlese für lagerfähige Weine wird nach Angaben des Weinbauverbandes in den ersten Septemberwochen beginnen. Offizieller Erntestart mit Ministerpräsident Marcus Söder und Agrarministerin Michaela Kaniber (beide CSU) soll am 12. September in Zeil am Main (Landkreis Haßberge) sein.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

 
 
 

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