Die Rehkeule ist das optimale Essen für Herbst und Winter. Zum einen hat Rehfleisch jetzt Saison und man kann es ganz frisch beim Jäger kaufen, zum anderen passen seine Aromen am besten zu reichlich Wurzelgemüse und kräftig gewürzten Beilagen.
So kocht die Region Schritt für Schritt zur Rehkeule
Bei der Zubereitung der Rehkeule wird zuerst das Fleisch vorbereitet, Silberhaut und Sehnen sollten entfernt werden und wer sich ein bisschen Zeit nimmt, kann das Fleisch über Nacht marinieren. Da Wildfleisch von Haus aus meist eine super Qualität hat, bedarf es keiner großen Kochkunst, um einen schmackhaften Rehbraten hinzubekommen.
Redaktionstipp: Wildgerichte haben ihren ganz eigenen Charme, auf den wir uns das ganze Jahr schon freuen. Klar schmeckt ein klassisches Rindergulasch auch gut, aber ein Hirschgulasch ist einfach was ganz Besonderes und mit nichts zu vergleichen. Auch Wildgeflügel, wie der Fasan oder das Perlhuhn sind nicht mit gewöhnlichem Hühnchen zu vergleichen. Der wohl bekannteste Teil im Rezeptbuch für Wildfleisch sind vermutlich die Wildschwein-Rezepte, denn das dunkle Schweinefleisch gilt als Delikatesse.
Was isst man zur Rehkeule?
Die klassischen Beilagen zum Rehbraten sind Knödel wie Semmelknödel oder Kartoffelknödel. Aber auch selbst gemachte Spätzle eignen sich bestens, ebenso wie Kartoffeln und Kürbis. Auch die hausgemachte Preiselbeer Marmelade sollte nicht fehlen.
Zutaten für eine Rehkeule (für 4-5 Personen)
- 2 kg Rehkeule
- 1 kleine bis mittelgroße Sellerieknolle
- 2-3 Karotten
- 3 große Zwiebeln
- 500 ml kräftigen Rotwein
- 500 ml Wildfond
- 4-6 Wacholderbeeren
- 1 TL Pfefferkörner
- 5 Zweige Thymian
- 2 Lorbeerblätter
- optional: 1-2 TL getrocknete Mandarinen oder Orangenschale
- 150 g Schmand
- 1-2 EL Preiselbeer Marmelade
- 2 EL Butterschmalz
- Salz und Pfeffer
Wildfond: Diese kräftige Fleischbrühe lässt sich ganz einfach selber zubereiten. Dazu werden Knochen und Fleischabschnitte vom Reh in Wasser aufgesetzt und circa zwei Stunden lang ausgekocht. Gewürze wie Sternanis, Pfefferkörner oder Lorbeerblätter sorgen für ein kräftiges Aroma.
Zubereitung der Rehkeule
- Die Blättchen von den Thymianzweigeen zupfen. Sellerie und Karotten mit der Wurzelbürste gründlich schrubben und in mittelgroße Stücke schneiden. Zwiebeln ungeschält vierteln. Rehkeule putzen, also Silberhaut und Sehnen auf der Oberfläche vorsichtig entfernen. Tipp: hier sollte man darauf aufpassen, dass das Fleisch möglichst nicht Verletzt wird.
- 1 TL Salz, Pfefferkörner, 2 TL von den Thymianblättchen und die Wacholderbeeren im Mörser gut zerstoßen.
- Rehfleisch mit der Gewürzmischung gleichmäßig einreiben, Lorbeerblätter dazu geben und in einen Gefrierbeutel stecken. Die Luft so gut es geht aus dem Beutel drücken und ihn gut verschließen. Jetzt muss die Rehkeule mindestens zwei Stunden (am besten über Nacht) ziehen, damit sie das Aroma der Gewürze aufnimmt.
- Butterschmalz in einem ausreichend großen Bräter erhitzen und die Rehkeule von allen Seiten darin scharf anbraten. Fleisch herausnehmen und das Gemüse ebenfalls kurz scharf anbraten, damit es auch Röstaromen entwickelt.
- Backofen auf 180°C vorheizen. Das angebratene Gemüse zusammen mit den restlichen Thymianblättchen und den getrockneten Mandarinen bzw Orangenschalen in den Bräter geben und die angebratene Rehkeule auf das Gemüsebett legen. Mit Rotwein und Wildfond angießen, so dass das Fleisch zu gut 2/3 in der Flüssigkeit liegt.
- Bräter mit geschlossenem Deckel in den vorgeheizten Backofen stellen und die Rehkeule circa 60 bis 80 Minuten (je nach Dicke) garen. Tipp: verwenden Sie am besten ein Bratenthermometer, damit die gewünschte Kerntemperatur von 58 bis höchstens 60 Grad nicht überschreiten wird.
- Rehkeule aus dem Bräter nehmen und bei 55°C für 10-15 Minuten im Ofen ruhen lassen.
- In der Zwischenzeit das Gemüse aus der Bratenflüssigkeit nehmen und diese in einem separaten Topf aufsetzen. Einmal aufkochen und mit etwas kalter Butter oder einer Mehlschwizte andicken. Tipp: geben Sie die Butter am besten in kleinen Stücken in die Sauce und rühren sie dabei kräftig um. Die kalte Butter emulgiert in der heißen Sauce und macht diese dadurch schön sämig.
- Angedickte Sauce mit Preiselbeeren und Schmand verfeinern, zuletzt mit Salz und Pfeffer abschmecken. Rehkeule aus dem Ofen nehmen, in Scheiben schneiden und mit Preiselbeeren und weiteren Beilagen servieren.
Waldpilze als Beilage
Waldpilze gehören auch in die Herbstzeit und passen daher bestens zum Rehbraten. Wir bereiten sie mit einer leichten Sahnesauce zu und kombinieren sie mit Knödeln.
Zutaten für 4 Personen:
- 300 g Steinpilze
- 300 g Pfifferlinge
- 1 Zwiebel
- 50 ml Weißwein
- 100 ml Sahne
- 1/2 Bund Petersilie
- 50 g Butter
Zubereitung:
- Pilze putzen und in mundgerechte Stücke schneiden. Zwiebeln schälen und fein würfeln. Petersilie waschen und fein hacken.
- Butter in einer ausreichend großen Pfanne zerlassen, Pilze dazu geben und kurz anbraten. Mit Weißwein ablöschen, die Sahne hinzugeben und alles einmal aufkochen lassen.
- Mit gehackter Petersilie verfeinern und mit Salz und Pfeffer abschmecken.
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