Der deutsche Sport trauert. Die Ski-Ikone Rosi Mittermaier ist tot. 1976 war die bodenständige Oberbayerin bei Olympia zum Star geworden.
Mit 72 Jahren Ski-Ikone Rosi Mittermaier ist gestorben
Dies teilte ihre Familie am Donnerstag mit. Die frühere Skirennfahrerin und zweimalige Olympiasiegerin sei am Mittwoch "nach schwerer Krankheit im Kreise der Familie friedlich eingeschlafen". Die Mutter des früheren deutschen Ski-Stars Felix Neureuther wurde 72 Jahre alt.
Mittermaier hatte für eines der größten Feste in der deutschen Olympia-Geschichte gesorgt, als sie in Innsbruck 1976 zweimal Gold in Abfahrt und Slalom und einmal Silber im Riesentorlauf holte. "Diese einmalig emotionalen Momente fühlen sich noch heute so an, als wäre es gestern gewesen", hatte der frühere DOSB-Präsident Alfons Hörmann gesagt.
Mittermaier wurde danach regelmäßig auf Innsbruck angesprochen. Die bodenständige Oberbayerin wurde als "Gold-Rosi" bekannt und war nach Olympia quasi ein Popstar. "In meinem Elternhaus war ein ganzes Zimmer voll mit Post und Paketen. In einem Monat sind 27 000 Briefe gekommen, das hat uns der Postbote erzählt, der ist total narrisch geworden, weil er die ganze Flut rauf auf die Winklmoosalm bringen musste", erinnerte sich Mittermaier anlässlich ihres 70. Geburtstags.
Sie liebte das Skifahren. "Das reine Skifahren ist für mich immer noch das Schönste, was es gibt und wo mir immer das Herz aufgehen wird", sagte die Alpin-Ikone, die sich aber selbst nicht auf die Leistungssportlerin von damals reduzieren lassen wollte.
Dafür hatte sie in ihrem Leben zu viele andere Ziele erreicht. Als Werbebotschafterin etwa bereiste sie die Welt. Mit ihrem Mann, dem früheren Skirennfahrer Christian Neureuther, gründete Mittermaier in Garmisch eine Familie. Sohn Felix wurde später der erfolgreichste deutsche Rennfahrer der Weltcup-Geschichte.
Ilse Aigner würdigt Ikone
Der Bayerische Landtag hat die verstorbene Ski-Ikone Rosi Mittermaier als Ausnahmepersönlichkeit gewürdigt. "Rosi Mittermaier war eine Ausnahmeskirennfahrerin. Auch nach ihrer Skikarriere war sie eine Ausnahmepersönlichkeit und Sympathieträgerin – immer aktiv, immer engagiert, sportlich wie gesellschaftlich", erklärte Landtagspräsidentin Ilse Aigner (CSU) am Donnerstag.
Erfolge als Sportlerin
Mittermeier gewann Olympia-Gold in der Abfahrt 1976, Olympia-Gold im Slalom 1976, Olympia-Silber im Riesenslalom 1976, WM-Gold in der Abfahrt 1976, WM-Gold im Slalom 1976, WM-Gold in der Kombination 1976 und WM-Silber im Riesenslalom 1976. Sie war Gesamtweltcupsiegerin 1976, hat die Slalom-Kristallkugel 1976 und Kombinations-Kristallkugel 1976 gewonnen. Insgesamt feierte sie zehn Weltcupsiege.
Sie wurde als Deutschlands Sportlerin des Jahres 1976 ausgezeichnet, bekam den Olympischen Orden des IOC, die Goldene Sportpyramide, kam in den Hall of Fame des deutschen Sports und erhielt die Bayerische Europamedaille sowie das Goldene Sportehrenabzeichen des Deutschen Skiverbands.
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