Nach Schließung von Standorten

Conti-Chef äußert sich zu umstrittenen Kürzungen


Nikolai Setzer, Vorstandsvorsitzender der Continental AG.

Nikolai Setzer, Vorstandsvorsitzender der Continental AG.

Von mit Material der dpa

Nach dem starken Gegenwind aus Gewerkschaften, Betriebsrat und Politik zur Schließung einiger Standorte sieht Continental-Chef Nikolai Setzer auch Lerneffekte aus den schwierigen Entscheidungen.

"Natürlich gibt es immer Dinge, die man besser machen kann", sagte er den Nachrichtenagenturen dpa und dpa-AFX im Rückblick auf die umstrittenen Kürzungen. Insgesamt hält der Manager die Abstimmungsprozesse, die größtenteils in die Zeit vor seinem Wechsel an die Unternehmensspitze fielen, jedoch für solide: "Wir waren so transparent, wie es in so einer komplexen Situation möglich war."

Der Dax-Konzern hatte im vergangenen Jahr erklärt, dass sich manche Fabriken mittelfristig nicht mehr auslasten ließen. Für etliche Beschäftigte kam das relativ überraschend. So sollte das Reifenwerk in Aachen zunächst bereits bis Ende 2021 dichtgemacht werden. Der Schritt löste Proteste aus: Die Gewerkschaften IG BCE und IG Metall fühlten sich nicht hinreichend einbezogen, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) nannte das Vorgehen von Continental anfangs "kalten Kapitalismus". Die Hannoveraner steuerten jedoch nach.

Das laufende Programm "Transformation 2019-2029" komme voran und habe Bestand, sagte Setzer. Die Bundesrepublik werde als Heimatstandort für Conti weiterhin eine wichtige Rolle spielen: "Wir haben viele Kompetenzzentren hier, neben Hannover unter anderem Frankfurt und Regensburg. Deutschland behält bei uns wegen der technologischen Kompetenz und der Zentralfunktionen eine sehr hohe Bedeutung."