Betrugsmasche in Ostbayern Falsche Kanzlei verschickt Lotto-Mahnschreiben

Viele Menschen nehmen am Euro-Jackpot teil. Das wollen Betrüger ausnützen. Foto: Rolf Vennenbernd/dpa

Eine vermeintliche Münchner Anwaltskanzlei verschickt laut Polizei derzeit bundesweit erfundene Mahnungen im Zusammenhang mit Lottospielen. Auch in Ostbayern melden mehrere Polizeiinspektionen Fälle. Die Betrüger fordern demnach dreistellige Summen, verbunden mit der Drohung eines Gerichtsverfahrens.

Am Wochenende warnten unabhängig voneinander die Polizei in Cham, Schwandorf, Vilshofen (Landkreis Passau) und Mainburg (Landkreis Kelheim) vor der Masche. Auch in Bogen wurde eine 68-jährige Frau laut Polizei bei derselben Forderung stutzig und meldete sie der Polizei.

Vorsicht auch bei vermeintlicher Kündigung

Laut der Chamer Polizei werden die Mahnschreiben im angeblichen Auftrag einer "Euro Lotto Zentrale Jackpot 6/49" verschickt. Grund der Mahnung sei ein telefonischer Vertrag mit der "Euro Jackpot GmbH". Gefordert wird - das berichten auch die Polizeidienststeleln Mainburg und Vilshofen - immer 289,50 Euro.

Besonders perfide: Laut der Polizei in Mainburg wird in dem Schreiben auch eine Kündigung für das Lastschriftverfahren angeboten - doch in dem Vordruck müssen Kontodaten eingetragen werden. Über diesen Weg würden die Betrüger an die Kontodaten gelangen und könnten sie missbrauchen. Die Mainburger Polizei rät, ohne einen Nachweis über die Berechtigung der Mahnung einer Kanzlei keinen Cent zu zahlen. Um Forderungen zu widersprechen, gebe es Musterschreiben der Verbraucherzentrale Bayern.

Die Münchner Rechtsanwaltskammer warnt, dass die in den Schreiben als Absender auftretende Anwaltskanzlei "Kanzlei Schmidt und Kollegen" nicht existiert. Außerhalb Bayerns sind die Betrügerbriefe nach Medienberichten unter anderem in Nordrhein-Westfalen und Sachsen aufgetaucht.

Tochter hat angeblich neue Telefonnummer

Betrüger sind auch mit Abwandlungen bekannter Maschen unterwegs. In Bischofsmais (Landkreis Regen) meldete ein 64-Jähriger einen Betrugsversuch, wie die Polizei am Samstag mitteilte. Ein Betrüger gab sich als seine Tochter aus und meldete sich unter einer neuen Nummer bei dem Mann und forderte, knapp 2 000 Euro auf ein Bankkonto zu überweisen.

Der Mann rief jedoch auf dem Festnetz seine Tochter an und erkannte die Betrugsmasche. Genau die gleiche Masche - nur mit Sohn statt Tochter - versuchten Betrüger bei einem 74-Jährigen aus Reisbach (Landkreis Dingolfing-Landau). Auch hier entstand kein Schaden, da der 74-Jährige mit seinem tatsächlichen Sohn in Kontakt trat.

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