Kubakrise

Was war da los?


Von Redaktion idowa

Washington. (dpa) 4. Oktober: "Erste Lieferung atomarer Sprengköpfe kommt in Mariel, Kuba an. Mit 20 Mal mehr Explosionskraft als jene, mit der die Alliierten im 2. Weltkrieg Deutschland bombardierten." Stunde für Stunde kann man gerade auf Twitter verfolgen, wie sich vor 50 Jahren eine militärische Krise entwickelte. Es war die Kubakrise, während der die Welt nur kurz einem Atomkrieg entging.

1962 standen sich die USA und die damalige Sowjetunion erbittert gegenüber. Heimlich ließ der damalige sowjetische Präsident Nikita Chruschtschow Raketen sehr nah am Feind stationieren - auf der Insel Kuba in der Karibik. Plötzlich lagen zahlreiche US-Städte für sowjetische Raketen in unmittelbarer Reichweite. US-Luftaufklärer entdeckten die getarnten Abschussrampen.

US-Präsident John F. Kennedy verhängte eine Seeblockade, es begann ein beispielloses Kräftemessen auf hoher See. Und ein Nervenkrieg. Die Sowjets hatten U-Boote mit nuklearen Sprengköpfen rund um Kuba. Als die USA eines davon mit Übungsbomben zum Auftauchen zwangen, stand der Kapitän des U-Bootes kurz davor, den Auslöser zu drücken.

Letztlich einigten sich Kennedy und Chruschtschow im Geheimen. Die Krise ermöglichte später sogar Gespräche der beiden Seiten über atomare Abrüstung. Historiker sehen in ihr heute einen Wendepunkt im Kalten Krieg.

Und all das lässt sich jetzt in Echtzeit mitlesen - beim Kurznachrichtendienst Twitter. Unter https://twitter.com/missilecrisis62 postet ein US-Journalist, was vor 50 Jahren geschah - auf Englisch. Es ist ein Projekt des Politikmagazins "Foreign Policy". Und wer sich für Geschichte interessiert, für den lohnt sich das Reinklicken auf jeden Fall.