KI-Spezial

Was ist künstliche Intelligenz und wie funktioniert sie?


Von Lennart Winterscheid

Von künstlicher Intelligenz hat jeder schon mal gehört. Ein Computer, der irgendetwas ganz toll kann, angeblich oft besser als ein Mensch. Was aber steckt dahinter?

"Das Maß der Intelligenz ist die Fähigkeit zur Veränderung." Das soll einmal der deutsche Physiker und Mathematiker Albert Einstein gesagt haben.

In der Wissenschaft gibt es für "Intelligenz" leider keine allgemein anerkannte Definition. Ist ein Delfin intelligent? Oder ein Schimpanse? Menschen sind es auf jeden Fall - die einen mehr, die anderen weniger. Im Vergleich zu Computerprogrammen sind wir allerdings lächerlich beschränkt.

Seit einigen Jahren finden sich solche Anwendungen überall. Manche basieren auf künstlicher Intelligenz, andere nicht. "Die Übergänge sind fließend. Es gibt leider keine klare Definition für KI", sagt Patrick Glauner, Professor an der TH Deggendorf. "KI zielt darauf ab, Entscheidungsverhalten zu automatisieren." Guckt ein Programm einfach etwas in einer Datenbank nach, ist also noch keine KI im Spiel. "Immer da, wo etwas aus Daten lernt, Regeln anwendet und basierend darauf Entscheidungen trifft, kommen wir in den Bereich der KI."

KI-SPEZIAL: Dieser Text stammt aus dem Spezial zur künstlichen Intelligenz der Redaktion Freistunde. Eine Übersicht über alle Artikel gibt es hier: Alle Texte des KI-Spezials.

Eine künstliche Intelligenz muss also lernen können. Diesen Prozess erklärt der Experte an einem einfachen Beispiel: dem Spam-Filter. "Wir alle bekommen Spam per E-Mail zugeschickt. Der soll rausgefiltert werden. Dafür könnte man beispielsweise eine Regel definieren, dass Mails mit den Wörtern ‚Casino' und ‚Geld' herausgefiltert werden." Diese Regel kann aber ganz einfach ein Programmierer vorgeben. So könnten allerdings auch Mails mit guter Absicht herausgefiltert werden: Ein Freund war im Casino, hat viel Geld verdient und möchte mich zum Essen einladen.

Diese E-Mail will sich natürlich niemand entgehen lassen. Hier hilft die KI. "Ich zeige einem Lernverfahren dabei viele E-Mails, die in ‚Spam' und ‚nicht Spam' klassifiziert sind. Dann versucht der Algorithmus, darin Muster zu erkennen und stellt ganz viele Regeln auf", erklärt Patrick Glauner. Diese Regeln können so komplex sein, dass sie für Menschen unverständlich sind. Wenn nun eine neue Nachricht ankommt, kann die KI diese deutlich verlässlicher als Spam markieren - oder eben nicht.

"Die andere große Richtung der KI sind die Expertensysteme. Dabei wird das Wissen von Fachleuten in einem Bereich zusammengefasst und in Regeln formuliert. Eine KI kann nach diesen Regeln dann eigene Schlüsse ziehen und Entscheidungen treffen." Solche Systeme werden zum Beispiel in der Medizin benutzt. Sie können Ärzten bei der Diagnose von Krankheiten helfen.

Im Gespräch mit einer KI: Im Podcast "Sprechstunde" haben wir uns mit der Text-KI GPT-3 unterhalten - und ihr die unterschiedlichsten Fragen gestellt: wie es ihr geht, ob sie manchmal gerne ein Mensch wäre und welche Hobbys sie hat.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.bayern.