App-Tipp

Selfies mit künstlicher Intelligenz: die Kritik an „Lensa“


Die App "Lensa" verwandelt Selfies in digitale Kunstwerke.

Die App "Lensa" verwandelt Selfies in digitale Kunstwerke.

Die App "Lensa" fasziniert. Mit künstlicher Intelligenz pimpt sie Selfies - doch Kritik daran wird lauter.

Ist das mein Kumpel - oder eine Gestalt aus einem Fantasyfilm? Das mag sich gerade der ein oder andere fragen, der durch Instagram und TikTok wischt. Seit ein paar Wochen bekommen viele dort Bilder aus der "Lensa"-App angezeigt.

So funktioniert die App: Wer "Lensa" installiert, kann sie mit Fotos einer Person füttern. Diese analysiert die App und generiert daraus Bilder, die die Person in unterschiedlichen Situationen zeigen. Viele erinnern nicht mehr an Fotos, sondern an Kunstwerke. KI-Kunst.

Denn "Lensa" erstellt die Gemälde mit künstlicher Intelligenz. Das heißt: Ein selbstlernendes Programm, bei "Lensa" ist das die Bild-KI "Stable Diffusion", analysiert aus den Fotos das Gesicht. Es erkennt Merkmale wie Haarfarbe, Muttermale oder Augenbrauenform.

"Stable Diffusion" wurde wie andere KIs mit Millionen Bildern, Zeichnungen und Grafiken trainiert. So kann die KI unzählige Stile imitieren. Mit diesem Wissen und den Merkmalen aus den Fotos generiert "Lensa" die Bilder, auf denen die Person mal wie ein Fantasiewesen aussieht, mal wie eine Figur aus einem Science-Fiction-Film, mal porträtiert im Pop-Art-Stil.

Die App ist übrigens nicht kostenlos: Der Monatstarif beträgt aktuell gut fünf Euro, es gibt allerdings eine siebentägige, kostenlose Testversion.

Die Kritik an "Lensa": Die Trainingsdaten sorgen dafür, dass die KI Personen oft in heroischen Posen wie in Games oder Filmen darstellt. Und da sind gerade Frauen oft freizügig zu sehen. "Weil viele Darstellungen von Männern und Frauen im Internet sexuell aufgeladen sind, bewertet die KI das als normal oder sogar erstrebenswert", analysiert der Stern in einem Artikel. So liefert "Lensa" gerade bei Frauen oft Ergebnisse, auf denen sie nur leicht bekleidet sind.

Ein zweiter Punkt, der Ärger macht: die Frage nach dem Urheberrecht. Denn Künstler definieren sich über einen einzigartigen Stil. Sie sind alles andere als begeistert, dass KIs nun in der Lage sind, ihren Stil nachzuahmen. Es ist wohl nur eine Frage der Zeit, bis es die ersten Klagen gibt. Dazu kommt: "Lensa" hat alle Rechte an den digitalen Selfies. Das Unternehmen kann sie also für jeden Zweck nutzen.

KI-Spezial der Freistunde: Du willst mehr zum Thema künstliche Intelligenz wissen? Dann lies unsere Artikel zu diesem Thema hier.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.bayern.