KI-Update
Kurios: Höflichkeit schadet der künstlichen Intelligenz ChatGPT
Viele nutzen die künstliche Intelligenz ChatGPT in ihrem Alltag. Nach einem neuen Update wurde das Programm allerdings deutlich zu unterwürfig und freundlich: Nutzer berichteten, dass die KI auch schlechte Ideen mit viel Euphorie unterstützte. So hielt es ChatGPT zum Beispiel für einen guten Einfall, einen Kaktus zu umarmen. Und auch das Absetzen von Medikamenten, um „auf eine spirituelle Reise zu gehen“, wurde einem Nutzer empfohlen, der die Interaktion auf „X“ teilte. Allgemein wurden viele Menschen bei ganz gewöhnlichen Anfragen mit Lob und Komplimenten überschüttet.
Verstörende, nervige und oft sogar unangemessene Nettigkeit
OpenAI, die Firma hinter ChatGPT, musste daraufhin die neue Version der KI zurückziehen. Die Persönlichkeitsstörung sei laut dem Unternehmen aus Versehen entstanden, da das Programm zu sehr auf Höflichkeit trainiert wurde. Das Unternehmen selbst beschreibt die übertriebene Nettigkeit in einem offiziellen Blogeintrag als „nervig, unangemessen und womöglich verstörend“. Eigentlich wollte man ChatGPT nur „intuitiver und effektiver“ machen.
Doch das ist nicht das einzige Problem, das OpenAI mit übertriebener Nettigkeit hat: Viele Menschen bedanken sich bei ChatGPT, wenn sie eine hilfreiche Antwort von dem Programm bekommen. „Bitte“ und „Danke“ – das ist doch eigentlich selbstverständlich, oder? Doch wer höflich ist, der verbraucht Rechnungspower.
Danke für die KI, sorry an die Umwelt
Auch das kurze „Danke“ wird verarbeitet und beantwortet. Dadurch kosten Anfragen, die einfach nur aus einer Höflichkeitsfloskel bestehen, OpenAI Geld: Chef Sam Altmann sprach vor Kurzem von mehreren Millionen Dollar. Ein weiterer seltsamer Umstand: Wer nett zu seinem Roboter-Helfer ist, wird zum Umweltsünder. Schließlich kosten die Anfragen, die durch das kurze „Danke“ entstehen, auch Strom.
Also, im Umgang mit der KI dürfen wir alle ein wenig unhöflicher werden. Denn wer Angst hat, die Gefühle des Programms zu verletzen, muss sich keine Sorgen machen: Es hat keine. Zumindest noch nicht.