Alaska - Leben wie eingefroren
Johanna Greil (23) liefert zehn Fakten über das Land der Mitternachtssonne

Neben dem Grizzlybären (Foto) gibt es in Alaska noch Schwarzbären, Braunbären und selten auch weiße Braunbären. (Foto: Johanna Greil)

"Kanadas kleine Schwester"
Alaska ist Amerikas größter Bundesstaat. Der Name bedeutet "Großes Land", oder "Land, wo das Meer ankommt". Im Volksmund wird es auch gerne als "Kanadas kleine Schwester" oder als "The Last Frontier" - "die letzte Grenze" bezeichnet.
Regeln in der Wildnis
Während meiner Zeit in Alaska habe ich überlebenswichtige Tipps zum Thema Bären erfahren. Sie begegnen einem äußerst zahlreich und dabei in unterschiedlichen Ausführungen: Alaska beherbergt neben den berüchtigten Grizzlybären auch Schwarzbären, Braunbären und ab und zu auch weiße Braunbären. Einer der schönsten Anblicke war die Begegnung mit einer Bärenmama und ihren zwei Jungen. Doch vor allem Bärenmütter können sehr aggressiv werden. Deshalb solle man in Alaska nicht alleine wandern. Außerdem dürfen Wanderer kein Essen mitnehmen, denn Bärennasen riechen alles und werden vom Duft der Lebensmittel angezogen. Das Wichtigste: Sei niemals still und leise in der Natur unterwegs. Schwarzbären und Braunbären, die den Mensch als natürlichen Feind sehen, lassen sich nicht blicken, wenn sie einen Menschen wittern. Daher sind lautes Klatschen und Singen sozusagen ständiger Begleiter in der Natur, ebenso wie das Bärenspray für alle Fälle. Der Grizzly hingegen fürchtet sich nicht im Geringsten vor dem Menschen.
Nur wenig befahrbar
Die Hauptstadt Juneau ist nur über den Wasserweg oder per Flugzeug zu erreichen. Überhaupt ist nur ein kleiner Teil Alaskas mit dem Auto befahrbar. Der Rest gehört der Natur und kann ausschließlich mit Hilfe von Hundeschlitten, Flugzeugen oder Schiffen erkundet werden.
Ewige Tage, ewige Nächte
Ein faszinierendes Erlebnis ist die Sommersonnenwende. Dabei geht die Sonne kaum unter. In der Zeit von Mai bis August ist es bis zu drei Monate lang immer hell. Im Winter geht für die gleiche Zeit die Sonne dann nicht mehr auf. Die Sonne, die in der Sommerzeit auch nachts zu sehen ist, wird als Mitternachtssonne bezeichnet. Während meiner Reise erlebte ich, dass sich mein Körper nach den Sonnenstunden des Tages richtete. Müde wurde ich wegen der Mitternachtssonne immer erst in den frühen Morgenstunden.
Alaska als Filmschauplatz
Wer den Film "Into the Wild" (2007), der auf wahren Begebenheiten beruht, kennt, begreift die unglaubliche Entscheidung, fernab jeglicher Zivilisation in der Wildnis zu leben. Die Szenerie ist faszinierend, nicht zuletzt weil meilenweit nur Berge, Wälder, Bären und Elche zu sehen sind. Man kann sich gar nicht sattsehen an den unendlichen Weiten dieser größtenteils unberührten Natur.
Lange kalte Winter
Die Winter in Alaska sind sehr lang, dunkel und eisig kalt. Von Ortsansässigen habe ich erfahren, dass sie zu dieser Zeit zum Einkaufen in die größeren Städte müssen. Da jedoch zwischen Fairbanks und Anchorage, den beiden größten Städten Alaskas, über 400 Kilometer liegen, kann der Weg sehr weit werden. Da heißt es dann Großeinkäufe für mehrere Monate im Voraus zu erledigen, bevor sich meterhohe Schneemassen auf den Straßen türmen. Ein Einheimischer erzählte mir, das Leben sei im Winter wie eingefroren.
Zwei berühmte Highways
Alaska, Amerikas 49. Bundesstaat, ist von den übrigen Staaten der USA getrennt. Man muss also zunächst durch Kanada hindurch, um sein Ziel zu erreichen. Wer mit dem Auto nach Alaska reisen will, hat nur zwei Möglichkeiten: den berühmten "Alaska Highway", der über die kanadischen Provinzen British Columbia und Yukon bis nach Alaska führt, und den nördlicheren "Top of the World Highway", der ebenfalls Alaska und Yukon verbindet. Letzterer garantiert eine abenteuerliche, atemberaubende, 301 Kilometer lange Strecke, die sich entlang der Berggipfel windet.
Zusammenhalt: Jeder hilft jedem
Bei einer Autopanne erlebte ich, dass jede vorbeifahrende Person anhielt und ihre Hilfe anbot. Von Einheimischen erfuhr ich schließlich den Grund: Besonders im tiefsten Winter ist es überlebenswichtig, dass jeder jedem hilft. Dann muss man nur noch Glück haben, auf einer einigermaßen befahrenen Straße gestrandet zu sein.
Bewohner mit Indianergenen
Beinahe ein Fünftel aller Einwohner Alaskas sind indianischer Herkunft. Aufgrund schlechter Schulbildung sind viele von ihnen arbeitlos. Auch Alkohol und Drogen sind ein großes Problem. Einige Indigene führen aber ihre jahrhundertealten Kunsthandwerke, wie kunstvolle Schnitzarbeiten, weiter und verkaufen diese als Souvenirs.
Russischer Einfluss in Alaska
Dass Alaska ein Nachbarland Russlands ist und ursprünglich zu Russland gehörte, vergisst man schnell. Doch vor Urzeiten gab es sogar eine Landbrücke zwischen den Ländern. Heute befindet sich dort die Meerenge Beringstraße.







