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Es muss nicht alles neu sein: Kleidung tauschen und verkaufen


So geht es auf der Kleidertauschparty in Landshut zu.

So geht es auf der Kleidertauschparty in Landshut zu.

Das Oberteil zu klein, die Hose zu eng - ab in den Müll damit. Der Umweltorganisation Greenpeace zufolge werden in Deutschland jährlich rund 1,5 Milliarden Tonnen Kleidungsstück aussortiert. Doch warum immer alles wegwerfen, wenn du ungeliebte Kleidung auch gegen andere tauschen oder sie verkaufen könntest?

Es gibt sie zum Beispiel in Landshut, Straubing und Regensburg: Kleidertauschpartys. Sie finden nicht alle regelmäßig statt, aber es werden immer mehr. "Wir haben bisher zwei Mal solche Treffen veranstaltet und sie kamen super an", berichtet Monika Drahtschmid. Die 24-Jährige vom Verein Adam und e.V. hat Kleidertauschpartys in Landshut organisiert. Im Herbst soll es die nächste geben, ein genauer Termin steht noch nicht. Nicht alles im Kleiderschrank muss neu gekauft sein, findet die Studentin: "Die Modeindustrie beutet viel zu viel aus und produziert billig im Ausland unter schlechten Bedingungen. Das will ich nicht unterstützen", betont sie. In den vergangenen zwei Jahren habe sie Kleidung ausschließlich getauscht. Nur Unterwäsche hat sie neu gekauft.

Dass nicht alles zum Anziehen neu gekauft werden muss, findet auch Sina Vöst. Die 18-Jährige kommt aus Parkstetten im Landkreis Straubing-Bogen, hat zwar noch nie Mode getauscht, kann sich das aber vorstellen. "Nur leider habe ich bisher niemanden gefunden, der meine Größe hat." Seit fünf Jahren ist sie bei www.kleiderkreisel.de registriert, verkauft und kauft dort regelmäßig gebrauchte Kleidung. Das Portal ist sozusagen ein Online-Flohmarkt für Kleidung.

Nach dem Waschen wie neu

"Als junger Mensch ist man meistens pleite und dort bekommt man die Sachen viel billiger und trotzdem noch in einem guten Zustand", sagt Sina. "Nach einmal Waschen merkt man auch gar nicht mehr, dass ein Oberteil schon mal getragen wurde." Nur Unterwäsche oder Bikinis würde sie über das Onlineportal weder anbieten, noch kaufen. Rund zwölf Millionen Menschen weltweit nutzen die Seite. "Man sollte Sachen nur nicht zu teuer anbieten und aufpassen, weil einen auch unseriöse Kontakte anschreiben, die einfach nur Fotos haben wollen", rät Sina. Ansonsten einfach ausprobieren!

Auf www.greenpeace.de gibt es übrigens ein paar nette Ideen, die ihr vor dem Kauf-Nix-Tag am 27. November umsetzen könnt. Der Aktionstag soll zu nachhaltigem Konsum anregen und zeigen, dass nicht alles neu sein muss, bevor man es anzieht. Warum also nicht mal einen Knopf annähen, anstatt eine Bluse sofort wegzuwerfen? Oder abgelaufene Schuhe von einem Schuster aufpeppen lassen. Vielleicht haltet ihr es auch durch, einen Monat lang nichts Neues zu kaufen. Und was euch nicht mehr gefällt, könnt ihr verkaufen oder tauschen.