Filmtipp
„Drachenzähmen leicht gemacht“ funktioniert auch als Realverfilmung

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Real genauso witzig und emotional wie das Animationsvorbild: Der junge Hicks und Drache Ohnezahn schließen langsam Freundschaft.
Das Problem mit Klassikern ist, dass sie zwar einerseits unglaublich beliebt und erfolgreich sind, man andererseits diesen Erfolg aber nicht wiederholen kann – oder? Zumindest im Bereich der Animationsfilme lautet die Antwort darauf: „Vielleicht doch.“ Mit modernen Mitteln werden seit Jahren Zeichentrick- und Animationsklassiker neu verfilmt, meistens aber mit mittelmäßigen Ergebnissen.
Erfolgreich sind Filme wie die Neuverfilmung von „Die Schöne und das Biest“ oder „Lilo & Stitch“ schon, bei Kritikern und vielen Fans stoßen sie aber nur auf wenig Gegenliebe. Dass mit „Drachenzähmen leicht gemacht“ einer der beliebtesten Animationsfilme der vergangenen Jahre neu verfilmt werden sollte, sorgte schon im Vorfeld für Diskussionen. Denn wie gut kann der Realfilm, der diese Woche in die Kinos kam, schon sein?
Darum geht’s: Auf der Insel Berk herrscht seit Generationen eine erbitterte Feindschaft zwischen Wikingern und Drachen. Ausgerechnet Hicks, der Sohn des Häuptlings Haudrauf, hält davon allerdings nicht viel. Stattdessen arbeitet der clevere Junge lieber in der Schmiede und ist auch sonst ein Außenseiter. Als Hicks eines Tages auf einen der seltenen Nachtschatten-Drachen trifft, stellt sich sein komplettes Weltbild auf den Kopf. Denn Ohnezahn ist gar keine reißende Bestie, sondern eher verspielt und mehr ängstlich als aggressiv. Die außergewöhnliche Freundschaft der beiden enthüllt nicht nur die wahre Natur der Drachen, sie stellt die Werteordnung aller Wikinger infrage.
Das Besondere: Mehrere Personen, die schon an den Animationsfilmen von „Drachenzähmen leicht gemacht“ mitgearbeitet haben, sind zurückgekehrt, um die Realverfilmung auf die Leinwand zu bringen. Unter anderem ist Regisseur und Drehbuchautor Dean DeBlois mit dabei, der diese Funktionen schon bei den Originalfilmen hatte. Die Filmmusik stammt von John Powell, der ebenfalls an der Animations-Trilogie gearbeitet hat.
Fazit: Endlich eine Realverfilmung, die man ohne Wenn und Aber empfehlen kann! Was „Drachenzähmen leicht gemacht“ von ähnlichen Projekten unterscheidet, ist unter anderem, dass Dean DeBlois und sein Team viel Herzblut in den Film gesteckt haben. Das Animationsoriginal haben sie zwar stellenweise Einstellung für Einstellung nachgedreht, trotzdem hat man nie das Gefühl, dass es nur um schnelles Geld ging. Die Geschichte von „Drachenzähmen leicht gemacht“ ist genauso gut wie zu Zeiten des Animationsfilms, die Drachen und Flugszenen genauso magisch und der Humor genauso witzig. Der Kinogang lohnt sich also auf jeden Fall.
„Drachenzähmen leicht gemacht“, Animations-Realverfilmung, seit 12. Juni 2025 im Kino, freigegeben ab sechs Jahren.