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„Das ist wohl Mädchensache!“


Isabella (links) mit ihrer Freundin Sophia vor dem Schloss Schönbrunn in Wien. Hier lebte Kaiserin Elisabeth.

Isabella (links) mit ihrer Freundin Sophia vor dem Schloss Schönbrunn in Wien. Hier lebte Kaiserin Elisabeth.

Von Redaktion idowa

Wie hat die Kaiserin Elisabeth wirklich gelebt? Kann man den Romy-Schneider-Verfilmungen glauben? Welche Kleider hatte sie wirklich? Und welchen Schmuck? Einen Einblick in das Leben von Sisi erhält man im Sisimuseum in Wien. Ich war Ende des Schuljahres zusammen mit meiner Klasse des Anton-Bruckner-Gymnasiums dort.

Bei diesem Ausflug durfte im Programm natürlich das Sisimuseum nicht fehlen. Dort sind einige persönliche Dinge von Kaiserin Elisabeth sowohl aus dem öffentlichen, als auch aus ihrem privaten Bereich ausgestellt. Ich, als großer Sisi-Fan, freute mich sehr auf die wunderschönen Kleider und den teilweise original erhaltenen Schmuck der Kaiserin. An der Kasse mussten wir wegen der vielen Touristen und Sisi-Fanatiker einige Zeit anstehen. Wir waren wohl nicht die Einzigen, die für kurze Zeit in Sisis Welt abtauchen wollten. Am Eingang gab das Personal jedem einen Audioguide, der uns durch das Museum führte. Dies ist ein kleiner Computer mit Kopfhörer, der zu jedem Raum kleine Geschichten erzählt. Mit Ohr-stöpseln ausgestattet, starteten wir andächtig die Tour. Aber erst mal ging es durch die ehemalige Hofsilber- und Tafelkammer. Anfangs fanden wir das Geschirr und Besteck der Kaiserfamilie noch interessant, aber nach einiger Zeit ging es uns auf die Nerven und wir legten eine kleine Pause ein, bis unser Lehrer sich alles in Ruhe angeschaut hatte. Er ist eher ein Tellerfreund als Sisi-Freak. Aber gut, ist wohl Mädchensache. Endlich waren wir an der Reihe und es begann die Reise durch Sisis Leben.

In diesem Museum ist wirklich jede Einzelheit, die in ihrem Besitz war, ausgestellt, sogar ein echter Milchzahn der kleinen Sisi. Der Audioguide informierte uns über die frühe Hochzeit mit Kaiser Franz Joseph von Österreich.

Sisi - eine Modeikone

An dieser Station befindet sich eins meiner persönlichen Highlights des Museums - das wunderschöne Kleid, das Sisi an ihrem Polterabend getragen hat und was wahrscheinlich der Traum eines jeden Mädchens ist. Es ist weiß und mit schwarzen und grünen Verzierungen bestickt. Dazu hat Elisabeth eine Stola passend zum Kleid getragen. Es ist noch ein weiteres Kleid ausgestellt, das sie bei der Krönung zur Königin von Ungarn trug. Dies ist ebenfalls sehr prunkvoll und ich konnte mich kaum von diesem Anblick losreißen. Ich wollte schon immer mal ein solches Kleid anziehen. Am liebsten hätte ich die Kleider aus der Vitrine genommen und anprobiert. Sisi galt als eine Modeikone ihrer Zeit. Sie hatte voluminöses, bodenlanges Haar. Dafür wurde sie sowohl damals, als auch heute noch groß bewundert. Ich bewundere sie besonders dafür, dass sie es so lang tragen konnte. Sie hat es jeden Tag mit geheimen Rezepturen gepflegt. Ihre Hofdamen machten ihr täglich aufwendige Frisuren, die man an drei Perücken bewundern kann. Ihre Haare waren in alle Formen kompliziert geflochten und hochgesteckt. Was das für eine Last für Sisi auf ihrem Kopf war, möchte ich mir gar nicht vorstellen. Nicht nur Kleider, sondern auch ihre Reiseapotheke ist original erhalten. Sie hatte sehr oft Fernweh und reiste deshalb in ganz Europa umher.

Nach dem Tod des Sohnes von Kaiserin Elisabeth, den Kronprinzen Rudolf Franz Karl Joseph, verfiel sie in eine Trauerphase und trug von da an nur noch schwarz. In dem Museum kann man ihre Trauerkleidung und den außergewöhnlichen und kostbaren Trauerschmuck ansehen.

Für uns verging die Zeit in dem Museum viel zu schnell. Wir kamen aus der Schwärmerei für ihre prächtigen Kleider und ihr langes Haar gar nicht mehr heraus. Es wäre auf jeden Fall einmal wert, dorthin zu fahren, wenn man in Wien ist, um für kurze Zeit in Sisis Welt einzutauchen.

Isabella Himpel schnupperte eine Woche in die päpp-Redaktion. (Foto: Susi Raith)

Isabella Himpel schnupperte eine Woche in die päpp-Redaktion. (Foto: Susi Raith)