Bürgerentscheid

Startschuss oder Finale - München stimmt über Olympia ab

Kommen wieder Olympische Spiele nach München? (Symbolbild)

Kommen wieder Olympische Spiele nach München? (Symbolbild)

Von dpa

An diesem Sonntag entscheidet sich, ob sich München weiter um die Ausrichtung der Olympischen und Paralympischen Sommerspiele bewirbt. Befürworter wie Gegner werben seit Wochen um ihre Positionen, nun haben die Bewohnerinnen und Bewohner der Landeshauptstadt das letzte Wort. Die Deutsche Presse-Agentur fasst alles Wichtige zum Bürgerentscheid zusammen.

Die Münchnerinnen und Münchner können beim Bürgerentscheid entweder mit „Ja“ oder „Nein“ über folgende Frage abstimmen: „Sind Sie dafür, dass sich die Landeshauptstadt München um Olympische und Paralympische Sommerspiele bewirbt, die entweder im Jahr 2036, 2040 oder 2044 stattfinden?“

Bereits seit rund einem Monat können die Stimmberechtigten ihre Stimme per Briefwahl abgeben. Wer lieber vor Ort abstimmt, kann am Sonntag zwischen 8.00 und 18.00 Uhr mit dem Abstimmungsschein und einem gültigen Ausweis in einen der 106 Wahlräume in der Stadt gehen.

Der Olympiapark der Spiele 1972 steht für neue Wettbewerbe parat. (Archivbild)
Der Olympiapark der Spiele 1972 steht für neue Wettbewerbe parat. (Archivbild)
Der Olympiapark der Spiele 1972 steht für neue Wettbewerbe parat. (Archivbild)
Befürworter wie Gegner versuchen, vor der Abstimmung am Sonntag zu überzeugen. (Archivbild)
Befürworter wie Gegner versuchen, vor der Abstimmung am Sonntag zu überzeugen. (Archivbild)
Befürworter wie Gegner versuchen, vor der Abstimmung am Sonntag zu überzeugen. (Archivbild)
Die meisten Sportstätten würden schon existieren. (Archivbild)
Die meisten Sportstätten würden schon existieren. (Archivbild)
Die meisten Sportstätten würden schon existieren. (Archivbild)
Die Staatsregierung unterstützt die Bewerbung der Stadt München. (Archivbild)
Die Staatsregierung unterstützt die Bewerbung der Stadt München. (Archivbild)
Die Staatsregierung unterstützt die Bewerbung der Stadt München. (Archivbild)
Doch nicht alle sind für Olympische Spiele in München. (Archivbild)
Doch nicht alle sind für Olympische Spiele in München. (Archivbild)
Doch nicht alle sind für Olympische Spiele in München. (Archivbild)

Abstimmen dürfen alle EU-Bürgerinnen und EU-Bürger, die am Sonntag mindestens 18 Jahre alt sind und seit mindestens zwei Monaten in München mit Hauptwohnsitz gemeldet sind. Das trifft nach Angaben der Stadtverwaltung auf rund 1,1 Millionen der gut 1,6 Millionen Einwohner Münchens zu.

Beim Bürgerentscheid zählt, ob Befürworter oder Gegner eine Mehrheit erringen - aber nur, wenn mindestens zehn Prozent aller stimmberechtigten Münchnerinnen und Münchner mit der jeweiligen Antwort abgestimmt haben. Sollten die knapp 110.000 Stimmen für das Quorum nicht erreicht werden, muss sich der Stadtrat nicht an das Ergebnis des Entscheids halten. Wird es erreicht, ist das Ergebnis bindend. Sollte es genau gleich viele Ja- und Nein-Stimmen geben, gilt die Frage als mit Nein beantwortet.

Nach dem Beginn der Auszählung um 18.00 Uhr sollten erste Ergebnisse aus den Stimmbezirken und Briefwahlbezirken spätestens gegen 19.00 Uhr vorliegen. Das vorläufige Endergebnis für die ganze Stadt wird im Laufe des Abends feststehen. Das amtliche Endergebnis soll am Mittwoch folgen.

Oberbürgermeister Reiter (SPD) plädiert ebenso wie die Staatsregierung, viele Verbände sowie Sport-Promis für das Mega-Event. Sie erhoffen sich einen großen Schub für den Sportstandort Bayern und Deutschland - und natürlich internationale Aufmerksamkeit, die unter anderem dem Tourismus in der Region zugutekommen könnte. Zuvorderst aber soll die Bewerbung etwa durch den Ausbau der öffentlichen Verkehrsmittel drängenden Infrastrukturvorhaben und der Stadtentwicklung einen Impuls verleihen - zusätzlichen Bundes- und Landesmitteln sei Dank. Zudem würden mit dem Olympischen Dorf Tausende neue Wohnungen entstehen.

Die Kritiker weisen hingegen auf die immensen und unkalkulierbaren Kosten für die Steuerzahler sowie die dominante Rolle des Internationalen Olympischen Komitees (IOC) hin. Zudem werde der Wachstumsboom in München mit einem solchen Großereignis weiter angeheizt, was Einheimische mit höheren Lebenshaltungskosten bezahlen würden. Umweltschutzverbände bemängeln zudem, dass für neue Sportstätten, Parkplätze etc. Bäume gefällt und Flächen versiegelt werden müssten.

Eine eigentlich wohl für interne Zwecke gedachte, aber vor rund einer Woche publik gewordene Umfrage des Deutschen Olympischen Sportbundes (DOSB) hatte ergeben, dass eine deutliche Mehrheit der Briefwählerinnen und -wähler sich zum damaligen Zeitpunkt für eine Bewerbung ausgesprochen hatte.

Dennoch glaubten die Gegner noch kurz vor der Abstimmung an einen Erfolg. „Ich habe noch nie für irgendein Projekt in München so viel Werbung gesehen“, sagte der bekannteste Kritiker, der Grünen-Politiker Ludwig Hartmann. „Wenn die Begeisterung da wäre, dann würde ja auch ein Dieter Reiter nicht sagen: Ich gebe zum Spaß das Geld aus.“

Eine große Mehrheit könnte die Chancen im Rennen um die deutsche Bewerbung verbessern; um den Zuschlag bemühen sich auch Berlin, Hamburg und die Region Rhein-Ruhr. Ende November will sich Deutschland offiziell um die Spiele bewerben. Welche Stadt ins Rennen geht, soll auf einer außerordentlichen Mitgliederversammlung des DOSB im Herbst 2026 entschieden werden.

Wann seinerseits das IOC über die internationale Vergabe entscheidet, steht noch nicht fest. Ebenso, für welches Jahr die Sommerspiele nach Europa vergeben werden - daher auch die verschiedenen Jahreszahlen im Bürgerentscheid.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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