Rettungseinsätze

Mit Fallschirm und Kameras: Drohnen als Vorhut der Feuerwehr

Die Drohnen sollen noch vor den Einsatzkräften vor Ort sein und der Einsatzleitung bei der Einschätzung helfen.

Die Drohnen sollen noch vor den Einsatzkräften vor Ort sein und der Einsatzleitung bei der Einschätzung helfen.

Von dpa

Sie tragen die Farben der Feuerwehr, haben hochauflösende Kameras an Bord und sogar einen Fallschirm: In München fliegen zwei Drohnen künftig der Feuerwehr voraus, um der Einsatzleitung frühzeitig eine Einschätzung der Lage zu ermöglichen. Ob bei Bränden oder bei Unfällen - die automatisiert startenden Drohnen sollen vor den Rettungskräften am Einsatzort sein und neben hochauflösenden Fotos und Live-Videos auch Thermobilder liefern.

„Wir erhoffen uns daraus frühzeitige Erkenntnisse über das Ausmaß des Schadens und auch über Einsatzwege“, sagte der Leiter der IT-Abteilung der Berufsfeuerwehr München, Christian Schnepf, bei der Vorstellung der Fluggeräte, die sechs Monate lang in einem Pilotprojekt getestet werden. Der Geschäftsführer des Drohnenunternehmens Skyflow, Daniel Hoppe, ergänzte: „Wenn man einen Verkehrsunfall hat, sieht man schon vorab, wie viele Unfallteilnehmer beteiligt sind, wo der Verkehrsunfall genau ist, oder bei Bränden kann man schon einschätzen, wie groß der Brand tatsächlich ist.“

Die 40 mal 40 Zentimeter großen Fluggeräte tragen die Farben der Feuerwehr.
Die 40 mal 40 Zentimeter großen Fluggeräte tragen die Farben der Feuerwehr.
Die 40 mal 40 Zentimeter großen Fluggeräte tragen die Farben der Feuerwehr.
Sie harren in Dockingstations auf zwei Münchner Wachen auf ihre Einsätze.
Sie harren in Dockingstations auf zwei Münchner Wachen auf ihre Einsätze.
Sie harren in Dockingstations auf zwei Münchner Wachen auf ihre Einsätze.
Die Drohnen fliegen automatisiert, werden während des Fluges aber aus der Ferne überwacht.
Die Drohnen fliegen automatisiert, werden während des Fluges aber aus der Ferne überwacht.
Die Drohnen fliegen automatisiert, werden während des Fluges aber aus der Ferne überwacht.
Die Drohnen starten automatisch, sobald die Leitstelle das Kommando gibt.
Die Drohnen starten automatisch, sobald die Leitstelle das Kommando gibt.
Die Drohnen starten automatisch, sobald die Leitstelle das Kommando gibt.

Den Angaben zufolge ist es der erste automatisierte Drohnenbetrieb im deutschen Feuerwehrwesen in dieser Größenordnung. Das Besondere: Die Drohnen werden nicht wie bislang erst vor Ort in Betrieb genommen und manuell gesteuert. Stattdessen werden sie nach einem Notruf direkt nach den Einsatzkräften von der Leitstelle beauftragt. Daraufhin klappen die im Freien stationierten Dockingstationen auf, und die Drohne startet automatisiert ihren Flug zu der angegebenen Adresse. Dort angekommen, kann sie auf Kommando der Leitstelle zum Beispiel heranzoomen, absinken oder den Einsatzort umkreisen.

Während des Fluges in einer Höhe von 100 bis 120 Metern wird die Drohne von Pilotinnen und Piloten in Berlin überwacht. Sie haben sämtliche Luftrauminformationen zur Verfügung und sehen zum Beispiel herannahende Hubschrauber. Die Drohnen können bei idealen Bedingungen bis zu 54 Minuten in der Luft bleiben, bevor sie zu ihren Stationen auf zwei Wachen in den Stadtteilen Ramersdorf und Schwabing zurückfliegen oder vor Ort landen müssen.

Sollte bei einer der 40 mal 40 Zentimeter großen Drohnen tatsächlich einmal etwas schiefgehen, so gibt es dafür diverse Vorkehrungen - zum Beispiel in Form eines Mini-Fallschirms: „Für den sehr unwahrscheinlichen Fall, dass sie doch mal abstürzen sollte, löst der Fallschirm aus und sie schwebt zu Boden“, schilderte Schnepf.

Die Fluggeräte haben einen Radius von etwa zehn Kilometern um ihre Standorte und können die gesamte Stadt und die Umgebung anfliegen. Anfang 2026 sollen zudem auch im Landkreis München Drohnen stationiert werden. Zum Ende des Pilotprojekts will die Feuerwehr resümieren, für welche Einsatzarten das System Sinn macht, wie viele Standorte hilfreich wären und ob die Piloten besser in München stationiert wären. Diese Ergebnisse sollen mit den Wehren anderer Kommunen geteilt werden.

Dieser Artikel ist Teil eines automatisierten Angebots der Deutschen Presse-Agentur (dpa). Er wird von der idowa-Redaktion nicht bearbeitet oder geprüft.

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