Tarifeinigung im Nahverkehr in Bayern

Diese Corona-Prämie sollen Beschäftigte erhalten


Die Fahne der Gewerkschaft Verdi. Foto: Paul Zinken/dpa/Symbolbild

Die Fahne der Gewerkschaft Verdi. Foto: Paul Zinken/dpa/Symbolbild

Von dpa

Der Tarifkonflikt im öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in Bayern ist vorerst beigelegt.

Nach schwierigen Verhandlungen hätten die Tarifparteien am späten Montagabend einen Abschluss erreicht, teilte die Gewerkschaft Verdi in München mit. Die Münchner Verkehrsgesellschaft MVG sprach am Dienstag von einer Übergangslösung bis zum 30. April 2021, dann werde erneut verhandelt. Nehmen die Tarifparteien die Einigung bis zum 16. November an, sind laut Verdi in Bayern weitere Streiks im Nahverkehr bis zum Frühjahr vom Tisch.

Die Tarifparteien einigten sich auf eine Corona-Sonderprämie, die je nach Entgeltgruppe zwischen 350 und 700 Euro liegt. Auszubildende sollen 225 Euro erhalten. Zudem gibt es für Beschäftigte eine finanzielle Entlastung, wenn sie Zusatzurlaub nehmen.

Dieser Abschluss sei nur eine Etappe zu den angestrebten Verbesserungen, sagte Verdi-Verhandlungsführer Kai Winkler. Das weitere Ziel bleibe, die Belastung der Beschäftigten im ÖPNV zu reduzieren.

Die Arbeitgeber bedauern die kurze Laufzeit der Einigung. Sie hätten aber zugestimmt, um den Tarifkonflikt von der derzeitigen Hochphase der Pandemie zu entkoppeln und die rechtzeitige Auszahlung der steuerfreien Corona-Sonderprämie noch in diesem Jahr zu ermöglichen, sagte Werner Albrecht, Verhandlungsführer in Bayern und Personalchef der MVG und der Stadtwerke München. Der Spielraum für Verhandlungen werde aber im Frühjahr nicht größer sein. "Die Verkehrsunternehmen werden auch nächstes Jahr drastische Verluste machen und weitere Sparmaßnahmen ergreifen müssen, um finanziell über die Runden zu kommen."

Zudem bedauerten es die Arbeitgeber, dass die Gewerkschaften die Vorschläge zur vollständigen Übernahme des Tarifabschlusses des öffentlichen Dienstes nicht aufgegriffen hätten. "Für die Nahverkehrsunternehmen, für unsere Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen und vor allem für unsere Fahrgäste und Kunden hätte dies eine zwei- bis dreijährige Planungssicherheit bedeutet", sagte Albrecht.