Überblick

Neue Pläne für das alte Olympia-Eisstadion

Nach dem Umzug des EHC in den SAP Garden könnten unter anderen Bayerns Turner nach einer Zwischennutzung die freie Halle beziehen. Ein Architekturbüro plant die Umnutzung.


Umnutzung in Planung: Üben langfristig die Turner im Eisstadion?

Umnutzung in Planung: Üben langfristig die Turner im Eisstadion?

Von Martin Wimösterer

Der SAP Garden am Westende des Olympiaparks nimmt langsam Gestalt an - und am anderen Parkende schwebt seit Baubeginn am SAP Garden ein Fragezeichen über dem Eissportzentrum: Was wird mal aus ihm?

Die Zeit drängt. Noch trainiert und spielte der EHC Red Bull (Playoff-Halbfinale ab Freitag!) im Schatten des Olympiaturms, Eiskunstläufer üben und der Publikumslauf lockt auch Hobbyläufer ins alte Eisstadion. Doch der Eissport zieht in voraussichtlich einem Jahr in den neuen SAP Garden um.

Nach AZ-Informationen könnten im alten Eissportzentrum anschließend unter anderen Bayerns beste Turner ihre neue Heimat finden. Marcel Nguyen, Lukas Dauser und Co. - die medaillengeschmückten Stars der vergangenen Jahre erhielten noch im derzeitigen Landesleistungszentrum in Sendling den Feinschliff. Nur, ein Beispiel für den Modernisierungsstau in der Sportinfrastruktur: Das Gebäude an der Höglwörther Straße wurde 1982 eingeweiht und ist in die Jahre gekommen. Das erschwert die Arbeit des Bayerischen Turnverbandes (BTV).

"Unser Ziel muss sein, Turner in die deutsche Spitze zu bringen", sagt Geschäftsführer Peter Bösl und erklärt: "Der Bedarf des Sports hat sich verändert." Er gibt ein Beispiel: "Wo wir früher Zweifachsaltos gesprungen sind, springen wir jetzt Dreifachsaltos." Darum sind etwa neue Turngeräte und neue Verankerungen nötig.

Rund 20 Millionen Euro stünden den Turnern für Umbaumaßnahmen dem Vernehmen nach zur Verfügung - Fördergeldgeber eines LLZ ist der Freistaat. Veränderungen sind am aktuellen Standort aber nur schwer möglich - die Fläche ist begrenzt.

Das Büro Albert Speer und Partner plant derzeit die generelle Umnutzung der Olympia-Eishalle für die Zeit nach der Eröffnung des SAP Gardens. Dort hat es verschiedene Ansätze für einen modernen Neubau gegeben, der Flächen für mehrere Sportarten wie etwa Volleyball schaffen sollen. Und auch die Turner sind darin angeblich eingebunden. Sie könnten dort an Barren, Reck, Ringe, in Sprung und am Boden sowie am Pauschenpferd üben. Natürlich dann ohne das rutschige Eis unter den Füßen.

Bösl bestätigt dies nicht. Doch die Gedankenspiele sind im Gange, wenn es wohl auch zu einer Zwischennutzung der Halle kommen dürfte. Vorteil für den Sport: Im Olympiapark sind zudem schon andere Leistungszentrum angesiedelt, zum Beispiel des der Leichtathleten.

Was die Planungen erleichtert: Das Eisstadion und die Trainingshalle sind vom Denkmalschutz, der weitreichend über dem Parkgelände liegt, ausgenommen.

Für das Eisstadion (Einweihung 1967) fügte sich Turnen in die Liste seiner Sportarten ein: Dort fanden zum Beispiel auch schon Wettkämpfe im Boxen, Tischtennis und Basketball statt. Die alte Eishalle ist das Schweizer Taschenmesser unter den Sportanlagen.