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Fredi Heiß erinnert sich an verstorbenen Meisterlöwen Hans Rebele: "So ein feiner Mensch"

Sechzig trauert um Meister-Löwe Hans Rebele († 79). Neben seinen großen Erfolgen heben sein ehemaliger Teamkamerad Fredi Heiß und Trainer Michael Köllner vor allem seinen ausgleichenden Charakter hervor.


Edeltechniker, Nationalspieler, Meister-Löwe: 225 Spiele (50 Tore)bestritt Hans Rebele (Mitte, gegen Hessen Kassel) für 1860.

Edeltechniker, Nationalspieler, Meister-Löwe: 225 Spiele (50 Tore)bestritt Hans Rebele (Mitte, gegen Hessen Kassel) für 1860.

Von K. Kaufmann, R. Stark

Der Löwe trägt Schwarz - wieder einmal! Knapp zwei Jahre nach dem Tod von Meister-Kapitän Peter Grosser ist am Mittwochabend sein ehemaliger Mitspieler Hans Rebele nach einer Operation am offenen Herzen unerwartet verstorben.

Von der legendären Meistermannschaft von 1966 sind nun nur noch Fredi Heiß, Bernd Patzke, Hans Reich und Petar Radenkovic am Leben.

Als die traurige Nachricht vom Tod des 79-Jährigen, der in nicht einmal drei Wochen Geburtstag gefeiert hätte, den Sechzger-Tross im Trainingslager im türkischen Belek erreicht, ist es Trainer Michael Köllner, der stellvertretend für sein Team und die Führungsebene der Löwen die richtigen Worte findet.

"Er war ein besonderer Mensch", sagt Köllner - und erklärt natürlich auch warum: "Was mich an ihm beeindruckt hat, dass er eine endlose Freundlichkeit hatte, ein richtig sympathischer, freundlicher Mann. Er hat immer das Gute und das Positive in einem gesehen, wenn man sich mit ihm unterhalten hat. Solche Menschen gibt es nicht so viele. Es ist in unserem Verein wieder einer weniger von den großen Spielern."

Ein anderer dieser großen Spieler wirkt regelrecht geschockt, als ihn die AZ in seinem Feriendomizil auf Teneriffa erreicht. "So ein feiner Mensch. Diese Nachricht hat mich schon sehr aus der Fassung gebracht", kann es Fredi Heiß gar nicht recht glauben, dass er nun von einem Weiteren seiner Kameraden von damals Abschied nehmen muss - wieder einmal. Eigentlich hatte Rebeles Gattin Ulrike von einem guten OP-Verlauf berichtet, aber dann kam es doch anders. "Ich bin noch völlig geschockt", sagt Heiß, der mit Rebele und Patzke am 2. Dezember in seinem Stammlokal noch zusammengesessen war.

"Der Hansi war Löwe durch und durch, vom Schüler bis zum Karriereende, so wie ich auch - das war die schönste Zeit in unserem Leben, das schweißt zusammen", sagt Heiß. Bei allen sportlichen Erfolgen (Deutscher Pokalsieger 1964, Teilnahme am Europacup-Finale 1965 gegen West Ham United und Meister 1966) war es - wie bei Köllner auch - vor allem der Mensch Hansi Rebele, der Heiß am meisten beeindruckte: "Hansi war in der Mannschaft und im ganzen Umfeld sehr, sehr beliebt. Er hatte einen starken Charakter und war immer ausgleichend. Es ist ein toller Kamerad von uns gegangen. Ich denke nun vor allem an seine Frau und seine Familie."

Die Runde, zu der sich die verbliebenen Meister-Löwen in unregelmäßigen Abständen zusammenfinden, wird bestehen bleiben - und auch Rebele wird mit dabei sein. Das verspricht Heiß: "Wenn ich wieder zurück in München bin, werden wir uns treffen - und dann wird natürlich der Hansi unser Thema sein."