Final-MVP

Der Liebesbeweis: Nihad Djedovic erklärt, warum er Bayerns Basketballern treu bleibt


Der MVP mit dem Meisterpokal: Nihad Djedovic, Star der Basketballer des FC Bayern nach dem Finaltriumph über Alba Berlin.

Der MVP mit dem Meisterpokal: Nihad Djedovic, Star der Basketballer des FC Bayern nach dem Finaltriumph über Alba Berlin.

Von Christina Stelzl

Nihad Djedovic, Final-MVP der Basketballer des FC Bayern, verlängert seinen Vertrag um vier Jahre. "Meine zweite Heimat und Familie", sagt der 29-Jährige.

München - Zweifel, dass Nihad Djedovic den Bayern-Basketballern erhalten bleiben würde, gab es eigentlich keine. Obwohl der Vertrag des frischgekürten Deutschen Meisters und Final-MVPs ausgelaufen war. "Nihad kann seine Karriere in München beenden, wenn er will", sagte Marko Pesic erst am Dienstag am Nockherberg.

Und was der Geschäftsführer da möglicherweise schon wusste, ist seit Freitag auch offiziell: Djedovic hat seinen Vertrag bei Bayern verlängert - und zwar gleich bis 2023. Im eigentlich so schnelllebigen Profi-Basketball ist das - von Klub und Spieler - ein echter, beidseitiger Liebesbeweis.

Daniele Baiesi: "Beste Saison seiner Karriere"

"Ich habe ja immer gesagt, dass München für mich eine zweite Heimat ist und der FC Bayern meine zweite Familie, deshalb bin ich sehr glücklich und stolz, auch die nächsten vier Jahre hier zu bleiben", übermittelte Djedovic aus Barcelona, wo er den Klub beim Treffen der Spielervereinigung in der Euroleague-Zentrale vertrat.

"Nihad hat die beste Saison seiner Karriere hinter sich und ist ein würdiger Finals-MVP. Er hat seine Leistung auf ein neues Level gebracht und identifiziert sich zugleich mit diesem Klub in einer Art und Weise, dass er hier eines Tages ein großes Erbe hinterlassen wird", sagte Bayerns Sportdirektor Daniele Baiesi, "doch sein erfolgreicher Weg in diesem Verein ist noch lange nicht beendet."

Rekordspieler der Bayern

Die Beziehung von Djedovic zum FC Bayern ist schon jetzt längst eine Besondere. Unmittelbar nachdem er im bosnischen Visegrad geboren wurde, siedelte seine Familie noch vor dem Balkankrieg nach München um. Djedovic verbrachte seine ersten sieben Lebensjahre in München, bevor er 1997 mit seiner Familie zunächst wieder zurück in die Heimat ging. Seine Basketballer-Karriere führte ihn dann unter anderem über den FC Barcelona, Virtus Rom und Galatasaray Istanbul zurück nach Deutschland - allerdings zunächst zu Alba Berlin.

Nach nur einer Saison wechselte er 2013 dann zu den Bayern. "Djedovic wurde damals von Alba auf die Straße gesetzt", sagte Pesic, "und bei uns ist er aufgeblüht." Er sei "stolz, dass ich seine Entwicklung begleiten durfte". Als Mensch und als Basketballer, wie Pesic betont.

Die sportliche gipfelte für Djedovic nun in der nach 2014 und 2018 dritten Meisterschaft und der Auszeichnung zum wertvollsten Spieler der Finalserie. Rekordmann der Bayern ist er sowohl mit 226 BBL-Spielen, als auch mit 2719 dabei erzielten Punkten ohnehin mit Abstand.

"Spiele mit Liebe für diesen Verein"

In seinen ersten Jahren bei Bayern genoss Djedovic unter Coach Svetislav Pesic als Scorer alle Freiheiten in der Offensive. In dieser Saison hat sich der 1,99-Meter-Mann, der aufgrund seiner Ähnlichkeit zu Fußballstar Ibrahimovic "Zlatan" genannt wird, unter Trainer Dejan Radonjic darüber hinaus zum vielleicht besten Verteidiger seines Teams entwickelt.

"Ich spiele mit Liebe für diesen Verein", sagt Djedovic, dessen Sohn Danin 2015 in München zur Welt kam, gerne. Mit seiner Unterschrift unter den neuen Vertrag dokumentierte er das. In den kommenden vier Jahren kann er seinen schriftlichen Liebesbeweis nun weiter mit Leben füllen.