Überblick

Der Klub der 1000er

Der EHC ist am Sonntag Gast bei einer großen Feier: Sein Ex-Star Alexander Barta durchbricht eine Schallmauer. Wie auch weitere DEL-Spieler rund um das Wochenende. Zur Bestmarke ist es noch weit.


Alex Barta

Alex Barta

Von Martin Wimösterer

Großes Jubiläum gegen den Ex-Klub: Wenn der EHC Red Bull München am Sonntag, 15.15 Uhr, bei der Düsseldorfer EG antritt, bestreitet Alexander Barta sein 1000. DEL-Spiel. Als erst zehnter Spieler, der diese Marke in der Geschichte der Liga erreicht.

Barta, mittlerweile 40 Jahre alt, war über viele Saisons Deutschlands bester Spielmacher. Technik, Überblick, Spielwitz - in den Jahren zwischen Marco Sturm und Leon Draisaitl unerreicht. Als ihn der EHC 2013 aus der stärkeren schwedischen Liga nach Hause holte, war das ein Coup und untermauerte die Ansprüche des jungen DEL-Teams.

110 Spiele bestritt der Mittelstürmer für den EHC, punktete 80 Mal. Ein starker Wert. Dennoch gingen beide Seiten eher mit verkniffenen Lippen auseinander.

Doch Barta blickt positiv auf die Zeit in München zurück. Er wohnte damals im Glockenbachviertel. Nun kommt er, außer zu Gastspielen beim EHC, noch privat in die Stadt. Sein enger Kumpel Patrick Köppchen ist hier heimisch geworden und betreibt eine Hutmacherei am Platzl. Auch Köppchen hat seinen Mitgliedsausweis für den Klub der 1000er: Nach seinem Debüt für die damaligen München Barons kamen beim "Iron Man" noch 1024 weitere DEL-Partien (und zwei Meisterschaften) oben drauf.

Barta freut sich auf das Spiel gegen München und sein Jubiläum. Dem Fachmagazin "Eishockey News" sagte er zu seinem 1000. Spiel: "Eine große Zahl, eine tolle Zahl." Kurios: Nicht nur Barta zieht rund um das Wochenende in den elitären 1000er-Klub ein. Nationalmannschaftskapitän Moritz Müller (Kölner Haie) erhielt das Ehrenabzeichen - einen gravierten Ring - am Freitag. Mit Philip Gogulla, ebenfalls bei der DEG und auch ein Ex-EHCler, durchbricht am Dienstag ein Dritter die große Schallmauer.

Bester Aktiver ist Yannic Seidenberg vom EHC (1092 Spiele), der derzeit aber bis zur Klärung eines angeblichen Dopingvergehens aussetzt. Bis zur absoluten Bestmarke ist es für Barta & Co. allerdings noch eine ganze Hausnummer hin. Mirko Lüdemann hat sich mit 1197 Partien in den Rekordbüchern eingetragen.

Bei den bald elf DEL-Marathon-Männern darf allerdings nicht vergessen werden: In der alten Bundesliga (bis 1993) gab es lange deutlich weniger Spiele pro Saison. Erich Kühnhackl ist zwar als einer der besten Schützen der Eishockey-Welt verewigt (Länderspieltore inbegriffen mit 885 Treffen auf Rang acht hinter Legenden wie Jaromir Jagr und Wayne Gretzky). Doch bestritt er wegen des schmäleren Spielplans nur 774 Bundesligaspiele.

Einer aus den alten Zeiten, in denen nicht immer genau Buch geführt wurde, hat aber den 1000er eben doch geknackt: Legende Udo Kießling kam ligenübergreifend auf 1028 Partien. Dazu bestritt er 321 Länderspiele und gilt als Rekordnationalspieler. Ein wahrer Dauerbrenner.