Uli Hoeneß erzählt

Bayern-Präsident machte gleiche Erfahrung wie Mats Hummels


Von Bernhard Lackner

Uli Hoeneß stellt sich hinter Mats Hummels: Der Innenverteidiger hatte nach der 2:3-Niederlage bei Borussia Dortmund erzählt, erkältet in die Partie gegangen zu sein. Hoeneß berichtet nun von einer ähnlichen Erfahrung vor dem WM-Finale 1974.

München - Die Begründung von Mats Hummels, dass eine Erkältung hinter seiner schwachen Leistung gegen Borussia Dortmund (2:3) stecke, sorgte für großes Unverständnis rund um den FC Bayern. "Da frage ich mich, was in den Spielern vorgeht", sagte zum Beispiel TV-Experte Oliver Kahn im ZDF. (Lesen Sie auch: Kahn als Hoeneß-Nachfolger? Ex-Bayern-Star sagt nicht nein)

Uli Hoeneß steht hinter Mats Hummels

Und auch in den sozialen Netzwerken echauffierten sich viele Fans - sie bemängelten unter anderem angeblich fehlende Professionalität beim 30-Jährigen.

Nun hat sich Uli Hoeneß hinter seinen Spieler gestellt. Am Rande der Partie der Basketballer des FC Bayern am Sonntagabend gegen die EWE Baskets Oldenburg (95:74) erzählte der Präsident der Münchner, selbst einmal mit einer Erkältung in das wohl wichtigste Spiel seines Lebens gegangen zu sein: das WM-Finale 1974.

Uli Hoeneß: "Dinge nicht so hochspielen"

"Ich hatte am Abend davor 39 Grad Fieber", erzählte Hoeneß. Dem damaligen Bundestrainer Helmut Schön habe er von seiner Krankheit aber nichts erzählt. "Sonst hätte ich ja nicht gespielt. (lacht) Kein Mensch hätte mich spielen lassen", sagte Hoeneß. "Ich habe die ganze Nacht geschwitzt wie ein Verrückter. Und habe wahrscheinlich mit 38 oder 37,5 Grad gespielt. Aber ein WM-Endspiel gibt es natürlich nur ein Mal im Leben", erklärte der Bayern-Präsident weiter.

Hummels hätte derweil nur einen leichten Schnupfen gehabt, so Hoeneß. "Der Arzt hätte ihn ja nie spielen lassen, wenn das gefährlich gewesen wäre", meinte der 66-Jährige.

Uli Hoeneß nimmt Niko Kovac in Schutz

Auch die Kritik, Trainer Niko Kovac habe fahrlässig gehandelt, weil er Hummels trotz Kenntnis spielen ließ, wollte Hoeneß nicht gelten lassen. "Der Trainer hat ihn ja in der Halbzeit gefragt, ob er raus will. Er hat also keinen Druck bekommen. Wir haben ja mit Niklas Süle einen Mann, der jederzeit spielen kann", meinte der Bayern-Boss: "Man darf die Dinge jetzt nicht so hochspielen."

Vom spektakulären Top-Spiel gegen den BVB zeigte sich Hoeneß auch am Sonntagabend noch begeistert. "Gestern (Am Samstag, d. Red) war ja ein Superklasse-Spiel. Da ist jeder auf seine Kosten gekommen, der Fußballfreund ist", meinte der einstige Fußballprofi, der dem momentanen Tabellenführer BVB großen Respekt zollte: "Wir haben eine Stunde lang überragend gespielt - gegen einen Gegner, der momentan absolute Spitze ist, auch in Deutschland."