Verhältnis wohl schon länger zerrüttet

FC Bayern: Hat Mats Hummels mit dieser Aktion seine Teamkollegen vergrault?


Wechselt für bis zu 38 Millionen Euro vom FC Bayern zu Borussia Dortmund: Mats Hummels

Wechselt für bis zu 38 Millionen Euro vom FC Bayern zu Borussia Dortmund: Mats Hummels

Von Bernhard Lackner

Nicht nur das Verhältnis von Mats Hummels zu Niko Kovac soll angespannt gewesen sein - auch den Rückhalt seiner Teamkollegen scheint der Ex-Nationalspieler schon länger verspielt zu haben. Grund ist wohl auch ein eigenwilliger Tweet, den Hummels Anfang des Jahres abgesetzt hat.

München - Die Ehe zwischen Mats Hummels und dem FC Bayern - in der Schlussphase war sie wohl nicht mehr als eine Zweckgemeinschaft. In München soll der ehemalige Nationalspieler, der im Sommer für bis zu 38 Millionen Euro zu Borussia Dortmund wechselt, vor allem zuletzt nur noch wenige Fürsprecher gehabt haben.

Bereits zu Beginn der Saison wurden Gerüchte laut, das Verhältnis des Innenverteidigers zu Niko Kovac sei angespannt, da der neue Bayern-Trainer Hummels noch wenige Wochen zuvor im DFB-Pokalfinale gegen den Rekordmeister - damals stand der Kroate noch bei Eintracht Frankfurt an der Seitenlinie - als Schwachstelle in der Hintermannschaft ausgemacht habe.

Auch die Beziehung zur Vereinsführung soll seit November vergangenen Jahres nicht die beste gewesen sein. Nach der 2:3-Pleite der Bayern bei Borussia Dortmund, bei der Hummels zwei Gegentreffer durch kapitale Fehler mitverschuldete, erklärte Hummels, er sei krank ins Spiel gegangen und deshalb nicht ganz auf der Höhe gewesen.

Das Verhältnis zwischen Mats Hummels (l.) und Niko Kovac soll schon seit Saisonbeginn angespannt gewesen sein.

Das Verhältnis zwischen Mats Hummels (l.) und Niko Kovac soll schon seit Saisonbeginn angespannt gewesen sein.

Hummels rechnete eigenwillig mit Kritikern ab

Doch auch mit einigen Teamkollegen beim FC Bayern hatte es sich der 30-Jährige laut einem Bericht des "kicker" schon länger verscherzt. Grund ist wohl ein Tweet von Anfang Januar. Der Innenverteidiger wurde damals in einer Umfrage des "kicker", an der 214 Bundesligaprofis teilnahmen, mit 15,4 Prozent zum Absteiger der Hinrunde gewählt.

Hummels war mit der zweifelhaften Ehrung eher wenig zufrieden - und antwortete auf Social Media. "Gerade etwas Zeit gehabt und eine kleine persönliche Vorrundenbilanz gezogen", schrieb er seinerzeit bei Twitter: "15 Spiele, davon 10 Siege, 3 Unentschieden, 2 Niederlagen, 28:8 Tore währenddessen, 9 Mal zu Null - Darf jeder für sich selbst interpretieren."

Hoeneß: Hummels forcierte BVB-Wechsel

Die Tatsache, dass Hummels damit indirekt die Siege der Mannschaft mit seinen eigenen Einsätzen verknüpfte, kam laut dem Bericht bei einigen Teamkollegen überhaupt nicht gut an. In der Folge soll deshalb das Foto, das in der Kabine über dem Spind eines jeden Spielers angebracht ist, an Hummels' Platz von dessen Mitspielern umgedreht worden sein.

Dass Hummels auf eigene Initiative hin einen Transfer forcierte, bestätigte Uli Hoeneß am Sonntagabend. "Der Mats hat ja darum gebeten, dass er abgegeben wird", stellte der Bayern-Präsident am Rande des siegreichen Basketball-Finals der Münchner gegen Alba Berlin am Sonntagabend klar: "Daraufhin hat der FC Bayern die Gespräche aufgenommen. Das war ein ausdrücklicher Wunsch von Mats Hummels und seinem Vater."

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