Nach Festsetzung in Palermo

Rettungsschiff Alan Kurdi wieder ausgelaufen


Das Rettungsschiff "Alan Kurdi"

Das Rettungsschiff "Alan Kurdi"

Von Redaktion idowa

Seit dem 5. Mai hat die italienische Küstenwache das Rettungsschiff Alan Kurdi der Regensburger Organisation Sea Eye im Hafen von Palermo festgesetzt. Nun ist es den Verantwortlichen gelungen, die Blockade zu beenden.

Die Alan Kurdi ist nach der Festsetzung durch die italienischen Behörden wieder ausgelaufen und hält nun Kurs auf die spanische Küste. Bei einem Treffen in Rom am 10. Juni konnten die Verantwortlichen von Sea-Eye mit der italienischen Küstenwache vereinbaren, dass das Schiff den Hafen von Palermo verlassen darf, wenn der Flaggenstaat Deutschland zustimmt und die spanischen Behörden mit der Ankunft des Schiffes einverstanden sind. Die deutschen und spanischen Behörden stimmten zu.

Das Rettungsschiff hatte nach Angaben der Hilfsorganisation im Mai 150 Menschenleben in den internationalen Gewässern vor Libyen gerettet und war dann in den Hafen von Palermo eingelaufen. Es folgte eine elftägige Blockade durch italienische Behörden und eine zweiwöchige Quarantäne der Besatzung. Nach einer Prüfung stellte die italienische Küstenwache "gravierende Sicherheitsmängel" fest. Das deutsche Verkehrsministerium wies laut Angaben von Sea Eye bereits am 7. Mai den Vorwurf zurück - die festgestellten Unregelmäßigkeiten würden keine gravierenden Sicherheitsmängel betreffen. Die italienische Argumentation zielte insbesondere auf die Abwasseranlage, die Toiletten und die Müllentsorgungsvorrichtungen des Schiffes.

Für die Befreiung des Schiffes war eine Petition ins Leben gerufen worden, die von 55.000 Menschen unterstützt worden ist. Die durch die Blockade verursachten Kosten in Höhe von 70.000 Euro können laut Sea Eye durch die Unterstützung seiten des Bündnisses "United 4 Rescue" getragen werdn, das von der evangelischen Kirche Deutschlands initiiert worden ist.

Da Italien weiter an seiner Rechtsauffassung festhält, will Sea-Eye in Zusammenarbeit mit den deutschen Behörden nun prüfen, unter welchen Umständen das Schiff in den nächsten Einsatz fahren kann, ohne erneut von den italienischen Behörden festgesetzt zu werden.