Regensburg

Nach Last-Minute-Sieg: Jetzt will der Jahn Platz drei!


Jahn-Kapitän Markus Palionis jubelt über den Heimsieg gegen Chemnitz.

Jahn-Kapitän Markus Palionis jubelt über den Heimsieg gegen Chemnitz.

Trotz zwischenzeitlicher 2:0-Führung musste der SSV Jahn Regensburg am Samstag gegen den Chemnitzer FC bis zum Schluss zittern. Erst in der 90. Minute erzielte Marc Lais den Treffer zum 3:2-Erfolg. Nach dem Sieg wurden auch die Aussagen in Richtung Aufstiegs-Relegation offensiver.

Das war nichts für schwache Nerven! Nur aufgrund eines Last-Minute-Tores von Mittelfeldspieler Marc Lais gewann der Oberpfälzer Drittligist Jahn Regensburg am Samstag sein Heimspiel gegen den Chemnitzer FC mit 3:2 (1:0). Schon mit 2:0 hatte die Jahnelf durch Treffer von Benedikt Saller (33.) und Kolja Pusch (75.) geführt. Ein beruhigender Vorsprung - eigentlich. Denn die Gäste glichen per Doppelschlag durch Danny Breitfelder und Tom Baumgart (84./85.) aus. "Das war total unnötig. Wir hatten eigentlich alles im Griff. Plötzlich kassieren wir zwei Gegentore und keiner weiß, was passiert ist. Aber egal, am Ende zählen nur die drei Punkte", sagte Kapitän Markus Palionis, der nach seinem Kreuzbandriss erstmals wieder in der Startelf stand.

"Es läuft eigentlich alles nach Plan. Was dann los war, kann ich auch nicht genau sagen", meinte Marc Lais nach der Partie. Der Mittelfeldspieler sollte in der 90. Minute zum Matchwinner für Regensburg werden. Einen Schuss von Andi Geipl lenkte er ins Chemnitzer Tor. "Ein schönes dreckiges Tor", kommentierte Lais seinen Treffer. Das 3:2 bedeutete den Sieg und damit Platz drei in der Tabelle.

"Nervlich anstrengend"

"Für die Zuschauer war es ein schönes Spiel, für mich war es nervlich sehr anstrengend", sagte Jahn-Trainer Heiko Herrlich. Er habe auch nach dem späten Ausgleich die Hoffnung gehabt, "dass wir uns noch belohnen. Ich habe darauf vertraut, dass die Mannschaft das Spiel unbedingt gewinnen will." Marc Lais sagte: "Es zeichnet uns schon das ganze Jahr über aus, dass wir immer weiter Vollgas geben und uns nie hängen lassen."

Nach dem 2:2 hatte Herrlich bereits überlegt, ob er volles Risiko gehen und Markus Palionis als zusätzliche Option von der Verteidigung in den Angriff beordern solle. Deshalb ließ er sich erstmals an diesem Nachmittag das Zwischenergebnis von Konkurrent Magdeburg durchgeben. 2:2 stand es in der Partie des FCM in Aalen. Also entschied sich Herrlich gegen das volle Risiko und wurde trotzdem mit dem späten Siegtreffer belohnt. "Insgesamt verdient gewonnen" hat der Jahn nach Herrlichs Einschätzung.

Von Spiel zu Spiel schauten die Regensburger seit Wochen, das betonten sie immer wieder. Jetzt gibt es nur noch ein Spiel, auf das sie schauen können: kommenden Samstag in Münster. Und weil das so ist, und die Jahnelf wie gewohnt immer das nächste Spiel gewinnen möchte, wurde nach dem Sieg gegen Chemnitz auch offensiver über den möglichen Relegationsplatz gesprochen. "Wir sind jetzt Dritter und wollen diesen Platz nächste Woche verteidigen", sagte Heiko Herrlich, betonte aber auch: "Wir müssen weiter bescheiden und auf dem Boden bleiben. Wir haben noch nichts gewonnen." Kapitän Markus Palionis meinte: "Wir müssen wohl in Münster gewinnen, um Dritter zu bleiben. Das ist natürlich das Ziel. Wir wollen mit allem, was wir haben, hinfahren und den dritten Platz verteidigen."

Erinnerungen an Wolfsburg

Als Motivation dient nicht zuletzt die Relegation aus dem Vorjahr. Gegen die zweite Mannschaft des VfL Wolfsburg gelang mit einem 2:0-Sieg im Rückspiel der Aufstieg in die 3. Liga. "Wir haben die Bilder noch vor Augen, das ist ja noch nicht so lange her", sagte Marc Lais. "Die Atmosphäre, das Feeling - es gibt nichts Schöneres, als solche Spiele für sich zu entscheiden."

Mit "vollem Engagement und vollem Selbstbewusstsein" (Lais) fährt die Jahnelf am kommenden Wochenende nach Münster. "Jetzt haben wir es in der eigenen Hand. Wer letztes Jahr dabei war, der weiß, was hier bei Relegationsspielen los ist. Ich würde alles dafür geben, damit wir das dieses Jahr wieder erleben dürfen", sagte Kolja Pusch.