Theater in Straubing

Jugendclub des Paul-Theaters spielt „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“


Dr. Jekyll (Mitte) muss sich entscheiden, ob er bezüglich seiner Kollegen auf den Rat von Mr. Hyde (links) oder auf sich selbst hört.

Dr. Jekyll (Mitte) muss sich entscheiden, ob er bezüglich seiner Kollegen auf den Rat von Mr. Hyde (links) oder auf sich selbst hört.

Von fio

Der Jugendclub des Straubinger Paul-Theaters führt ab 7. April eine Neuinterpretation von "Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde" auf.

Jedes Jahr präsentiert der Jugendclub ein neues Theater unter der Leitung von Hans Irler, Autor und Lehrer am Turmair-Gymnasium in Straubing. Bei diesem Stück lässt er allerdings dem Lehramtsstudenten Joshua Winter bei der Regieführung den Vortritt. Winter hat das Stück geschrieben.

Darum geht's im Stück

Der Wissenschaftler Doktor Henry Jekyll hat es in seinem Leben nicht leicht: Als Dozent wird er von seinen Studenten nicht respektiert, seine Kollegen unterschätzen ihn und er traut sich nicht, seine große Liebe anzusprechen. Da trifft es sich gut, dass ihm Mister Hyde mit Rat und Tat zur Seite steht. Dr. Jekyll und Mister Hyde sind eigentlich die gleiche Person, unterscheiden sich aber in ihrem Auftreten und den Ansichten. Mr. Hyde verspricht ihm ein besseres Leben, das Ende seiner Sorgen und dass er alle seine Ziele erreicht. Als er Mr. Hyde die Kontrolle überlässt, geht dieser skrupellos vor. Kann Jekyll diese rücksichtslose und gewaltvolle Art mit seinem Gewissen vereinbaren? Anders als beim Original spielt das Stück nicht im viktorianischen England, sondern im modernen Niederbayern. Philip Petzendorfer ist Dr. Jekyll. Vergleichend zur Neuinterpretation sagt er: "Mr. Jekyll hat mehr Probleme im Leben als im Original." Für ihn schafft Regisseur Joshua Winter einen neuen Blick auf ein altes Stück: "Es geht mehr um psychische Probleme. Das Runterschlucken von Problemen führt oft zu mehr Problemen."

Schwer umzusetzen war für ihn, Dr. Jekyll und Mr. Hyde zusammen auf die Bühne zu bringen. Denn die beiden sind dieselbe Person, also können nicht zwei Menschen dort stehen. Als Kompromiss gibt es einen Holzrahmen, aus dem der jeweils andere rausschaut und die Szene kommentiert.

Professor Snape als Vorbild

Mr. Hyde wird von Lorenz Förch gespielt. Er hat für die Rolle ein Vorbild: "Für die Szene mit den Studenten lasse ich mich von Professor Snape aus Harry Potter inspirieren." Denn der strenge Hogwarts-Professor flößt seinen Schülern den nötigen Respekt ein. Für Lorenz Förch kommt es immer darauf an, wie gut er in eine Rolle eintauchen kann: "Manchmal ist es einfach. Da kann man sich besser konzentrieren und muss dann nur den Schalter umlegen."

Der Regisseur spielt eine Rolle

Regisseur Joshua Winter nahm seine Inspiration zum Schreiben aus verfilmten Versionen des Buchklassikers oder Filmen wie "Die außergewöhnliche Liga der Gentleman". Besonders gut gefällt ihm das Konzept von Gut und Böse. Winter ist aber nicht nur Regisseur, sondern spielt auch eine kleine Rolle am Schluss. Schwierig umzusetzen waren für ihn die Kampfszenen, bei denen sie eigentlich spezielle Kampftische einsetzen wollten. Die sind aber teuer und wären nach jeder Aufführung kaputtgegangen.

Die vier Aufführungen finden am 7., 8., 14. und 15. April im Paul-Theater Straubing statt. Eine dauert circa 75 Minuten. Einlass ist ab 19.30 Uhr, das Theater beginnt um 20 Uhr. Tickets gibt es unter www.paul-theater.de, im Leserservice des Straubinger Tagblatts oder an der Abendkasse.

Hinweis: Dieser Text stammt aus der Freistunde, der Kinder-, Jugend- und Schulredaktion der Mediengruppe Attenkofer. Für die Freistunde schreiben auch LeserInnen, die Freischreiben-AutorInnen. Mehr zur Freistunde unter freistunde.de.