Playoffs 2017

Die Straubing Tigers und ihr "herzzerbrechendes" Saisonende


Dylan Yeo (vorne) und Co. verabschiedeten sich von ihren Fans.

Dylan Yeo (vorne) und Co. verabschiedeten sich von ihren Fans.

In einem dramatischen Finale mit einem glücklichen Tor in der 104. Minute wurde am Freitag, kurz vor Mitternacht, die Saison der Straubing Tigers beendet.

"Wir sind stolz auf unser Team" - das sangen die Fans der Straubing Tigers, als sich die Mannschaft am Freitag gegen Mitternacht auf dem Eis von ihnen verabschiedete. In den Stunden davor wurde Geschichte geschrieben. Erst in der dritten Verlängerung, genauer in der 104. Minute, gelang den Eisbären Berlin das entscheidende Tor zum 3:2. Mit dem zweiten Berliner Sieg in der Pre-Playoff-Serie war die Saison der Tigers beendet. Es war das längste Spiel der Geschichte der Straubing Tigers im Eisstadion am Pulverturm.

"Es ist herzzerbrechend", sagte Stürmer Mike Hedden nach der Partie. "Du kämpfst so hart, 60 Minuten lang und dann noch drei Verlängerungen. Am Ende beendet so ein glückliches Tor für Berlin unsere Saison." Aber genau solche Spiele seien es, warum man Eishockey spiele und die Fans in die Halle kämen. "Wenn du auf der Gewinner-Seite stehst, ist es schön. So ist es aber hart hinzunehmen."

"Mit viel Herz gespielt"

Verteidiger Dylan Yeo war es, der in der 104. Minute einen Schuss von Jamie MacQueen entscheidend abfälschte. Über seinen Schlittschuh und den Innenpfosten ging die Scheibe ins Tor. "Natürlich ist so ein Ende enttäuschend", meinte Yeo, "aber wir haben gut gespielt. Wir haben mit viel Herz gespielt und alles gegeben. Das ist alles, was wir von uns verlangen können."

In beiden Spielen haben es die Tigers dem DEL-Rekordmeister richtig schwer gemacht. Schon in Berlin hätte der Sieger nach einem sehr guten Auswärtsspiel auch Straubing heißen können. In Spiel zwei war es am Ende reine Glückssache. "In beiden Spielen hätten wir den Sieg verdient gehabt. Aber das ist Eishockey: manchmal holt eben nicht das Team den Sieg, das ihn verdient hätte", sagte Hedden.

Zum zweiten Spiel sagte der Angreifer: "Unser Team hat gut gespielt, Berlin hat gut gespielt. Beide Torhüter haben überragend gehalten. Am Ende hatte Berlin das Glück beim Tor, das war der einzige Unterschied."

"Wir hatten eine Menge Charakter in unserer Kabine"

Dass die Tigers überhaupt noch in den Playoffs landeten, haben sie ihrer starken Phase nach dem Jahreswechsel zu verdanken. "Wir hatten in dieser Saison Höhen und Tiefen, so wie jedes andere Team auch", sagte Dylan Yeo. "Aber am Ende haben wir die Playoffs geschafft und das ist es, was zählt."

"Wir sind als Team zusammengewachsen", sagte der Verteidiger über die Gründe für den Aufschwung zum Saisonende. Und Mike Hedden fügte hinzu: "Es gab eine Phase, in der man nicht mehr gedacht hätte, dass wir die Playoffs schaffen. Aber wir haben uns zurückgekämpft. Wir hatten eine Menge Charakter in unserer Kabine."