"Ich habe nicht so viel Geld wie Uwe Krupp"

Tigers-Trainer Larry Mitchell sauer über Schiedsrichterleistung in Berlin


Larry Mitchell war nach der Niederlage in Berlin bedient aufgrund der Schiedsrichter-Leistung.

Larry Mitchell war nach der Niederlage in Berlin bedient aufgrund der Schiedsrichter-Leistung.

Elf Strafzeiten mussten die Straubing Tigers bei der 1:2-Niederlage in Berlin absitzen. Entsprechend bedient war Trainer Larry Mitchell im Anschluss.

Nein, über das Spiel wollte Tigers-Trainer Larry Mitchell am Sonntag auf der Pressekonferenz nicht reden. Seine Mannschaft hatte gerade knapp mit 1:2 bei Spitzenreiter Eisbären Berlin verloren. Mitchell machte deutlich, dass er mit der Schiedsrichterleistung komplett unzufrieden war, ohne die Unparteiischen direkt anzugreifen. "Ich werde meine Meinung zur Schiedsrichter-Leistung sicher nicht sagen, allein aus einem Grund: Ich habe nicht so viel Geld wie Uwe Krupp und es würde sowieso nichts bringen."

Krupp war es, der am vergangenen Sonntag mit einer Schiedsrichter-Schelte für Aufsehen sorgte. Zehn Strafzeiten bekamen seine Eisbären in Düsseldorf aufgebrummt und der ehemalige Nationaltrainer war außer sich. "Ich muss beichten, dass ich mir die Pressekonferenz von Uwe Krupp in Düsseldorf dreimal angeschaut habe", sagte Mitchell. Ob er dabei schon geahnt hat, was in Berlin auf seine Mannschaft zukommt?

Elf Strafzeiten gegen die Tigers

"In einem fairen Eishockey-Spiel, ohne dreckig zu sein, haben wir die zehn Strafen von Berlin letzte Woche getoppt", ärgerte sich Mitchell. Elf Strafzeiten mussten seine Spieler in der Hauptstadt absitzen. Alleine die beiden Verteidiger Austin Madaisky und Dylan Yeo mussten jeweils viermal auf die Strafbank.

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Straubings Angreifer Mirko Höfflin meinte im Interview bei laola1.tv: "Es ist schwer, in Berlin zu gewinnen, wenn man fünf gegen fünf spielt. Wenn man fast das halbe Spiel vier gegen fünf spielt, ist es eine sehr, sehr schwere Aufgabe."

Schiedsrichter im Weg

Ebenfalls sauer zeigte sich Mitchell über die Situation in der 29. Minute, als den Tigers ein Penalty zugesprochen wurde, den Mike Hedden anschließend nicht verwandeln konnte. Bei Heddens Ablauf stand einer der Schiedsrichter in der Nähe des zentralen Bullypunkts und stand dem Tigers-Angreifer nach Mitchells Meinung im Weg. "Das ist jetzt meine neunte Saison in dieser Liga. Aber es ist das erste Mal, dass ich gesehen habe, dass ein Spieler bei einem Penalty erst den Schiedsrichter ausspielen muss."

Berlins Trainer Krupp meinte zur Partie: "Das war das Eishockey, was wir spielen wollen. Wir wollten besser in der Defensive stehen, haben in den letzten drei Spielen zu viele Gegentore bekommen. Wir waren viel an der Scheibe, auch unterstützt durch die Überzahlsituationen, die wir hatten. Aber auch bei fünf gegen fünf waren wir viel an der Scheibe, haben einen guten Job gemacht."

Krupp lobt Straubinger Defensivarbeit

Der 50-Jährige hatte auch Lob für die Tigers übrig: "Straubing war im eigenen Drittel stark verbessert im Vergleich zu den ersten drei Spielen gegen uns, sie standen sehr kompakt, haben viele Schüsse blockiert. Nach dem zweiten Drittel haben wir 21 geblockte Schüsse von Straubing gezählt, das war eine besonders gute Abwehrleistung."

Und abschließend sagte Mitchell in Richtung der Journalisten: "Ich werde auch eure Zeit nicht verschwenden und das Spiel kommentieren. Berlin ist Erster, wir waren vor dem Spiel Achter. Wenn wir mit vier Mann gegen fünf Berliner spielen, ist das logische Resultat, dass man nicht gewinnt."