0:4-Drittel

Straubing Tigers geben 3:1-Führung gegen Krefeld aus der Hand


Auch die aus Straubinger Sicht gute Schussstatistik half am Ende nichts gegen die Klatsche.

Auch die aus Straubinger Sicht gute Schussstatistik half am Ende nichts gegen die Klatsche.

Von Felix Hüsch

Drei Niederlagen in Serie lagen hinter den Straubing Tigers. Am Freitag wollten die Niederbayern die Gelegenheit beim Schopfe packen und durch einen Heimsieg gegen die Krefeld Pinguine wieder ein Lebenszeichen an die Liga senden. Dieser Wunsch blieb jedoch unerfüllt. Dabei sah es bis zum letzten Drittel noch relativ gut aus.

Es war ein zerfahrener Spielverlauf zu Beginn des ersten Drittels. Viele Puckverluste und eher ungefährliche Torabschlüsse prägten die Partie. Die ersten richtig gute Gelegenheit hatten die Straubinger durch Mike Hedden, der frei vor Krefeld-Keeper Patrick Galbraith die Scheibe runterstoppte und an den Schonern seines Gegenübers hängenblieb. Nach dieser Szene machten die Hausherren deutlich mehr Druck und stellten die Gäste-Abwehr vor immer mehr Probleme. In der zwölften Minute sorgte Alexander Oblinger dann für die Führung. Er täuschte aus ungünstiger Position einen Pass nach hinten an und nutzte die Finte, um am abgelenkten Galbraith vorbei einzuschieben. Kurz darauf konnten die Tigers fast auf 2:0 erhöhen.

Doch auch die Gäste hatten Blut geleckt und nutzten einige Unsicherheiten in der Straubinger Defense. Climie stand aber seinen Mann. Wieder im Vorwärtsgang legten Larry Mitchells Männer nach. Parallel zur Torlinie brachte Scott Timmins eine scharfe Hereingabe in den Slot, wo Mike Connolly schon lauerte. "Und wir sind der Meinung, das war... Spitze!", wollte der Stadionsprecher gerade schreien. Doch schon vor dem letzten Wort ging seine Stimme rasant nach unten - denn Krefeld hatte schon die richtige Antwort auf das zweite Gegentor gefunden. Norman Hauner hatte den Anschlusstreffer zum 2:1 aus Straubinger Sicht markiert.

Straubing weiter auf dem Vormarsch

Nach dem ersten Pausentee nahm die Begegnung wieder gemächlich Fahrt auf. Bis zum Zeitpunkt des dritten Tigers-Tors durch Jeremy Williams waren Akzente Mangelware. Doch wieder war der erste Treffer im Drittel Türöffner für ein schnelleres Spiel. Auf Seiten der Gäste, da sie sonst den Anschluss verloren hätten und auf Seiten der Tigers, da ein 4:1 schon fast eine kleine Vorentscheidung gewesen wäre. Diese Vorentscheidung blieb den Gästen durch einen Patzer von Climie jedoch erspart. Einen langen und eher langsamen Schuss von Christian Kretschmann schätzte der Kanadier falsch ein. Keine drei Minuten später musste er sich schon wieder ärgern, denn die Gastgeber kassierten ihren dritten Treffer - wieder Kretschmann. Zuvor hatte Galbraith mit einer Doppelparade geglänzt. Die Pinguine waren wieder voll im Spiel. Mit dem völlig offenen Zwischenergebnis von 3:3 ging es in die Kabine.

Straubing startete mit einer Zeitstrafe ins Schlussdrittel, die Thomas Brandl eine Sekunde vor der Sirene kassiert hatte. Für ihre erste Führung im Spiel brauchten die Krefelder aber nur 19 Sekunden. Marcel Müller konnte aus kurzer Distanz frei abziehen und ließ Climie keine Chance. Ebenso traf Mike Collins wenig später aus spitzem Winkel. Die Schuld war aber nicht nur beim Torwart zu suchen. Straubings Verteidiger waren einfach nicht mehr nah genug dran am Gegenspieler und ließen zu viele ungehinderte Schüsse zu. Das wusste auch Larry Mitchell, der seine Mannen zu einer Auszeit zusammentrommelte. Beim 3:6 war mit Herberts Vasiljevs und Martin Schymainski als Vorlagengeber und Collins als Vollstrecker wieder das gleiche Trio beteiligt wie beim Treffer zuvor. Als das halbe Dutzend bei den Gästen voll war, musste Climie schließlich für Dimitri Pätzold Platz machen. Trotz intensiver Bemühungen der Hausherren und einem leeren Tor in den Schlussminuten, ließen die Gäste nichts mehr anbrennen. Sie trafen sogar noch einmal in den gottverlassenen Kasten der Tigers und brachten die Vier-Tore-Führung über die Ziellinie.

"Wir haben besser verteidigt"

Obwohl sein Team eine torreiche Partie abgeliefert hatte, hob Gästetrainer Franz-David Fritzmeier nach Abpfiff seinen Goalie Patrick Galbraith besonders hervor. Zudem sprach er von einer "knapperen Partie, als das Ergebnis vermuten lässt". "Straubing stand eigentlich sehr kompakt und hat es uns ziemlich schwer gemacht, aber wir haben Charakter gezeigt und sind zurückgekommen. Natürlich war auch ein bisschen Glück dabei", resümiert Fritzmeier. Sein Gegenüber Larry Mitchell war über weite Strecken mit dem, was hauptsächlich verbessert werden musste, zufrieden - der Abwehr. "Wir haben besser verteidigt, in den ersten zwei Dritteln deutlich mehr geschossen und trotzdem verloren", ärgerte sich der Tigers-Coach. Die Unterzahl zu Beginn des Schlussdrittels war entscheidend. Da schießt Krefeld zweimal aufs Tor und trifft beide Versuche. Wir hingegen müssen uns natürlich vorwerfen, zu wenig Tore gemacht zu haben."

Straubing Tigers - Krefeld Pinguine: 3:7 (2:1/1:2/0:4)
Tore: 1:0 (11:19) Oblinger (Whitmore); 2:0 (15:04) Connolly (Williams, Timmins); 2:1 (15:37) Hauner (Müller); 3:1 (25:36) Williams (Hedden, Cornell); 3:2 (30:18) Kretschmann; 3:3 (32:53) Kretschmann (Little, Koziol); 3:4 (40:19) Müller (Pietta, Klubertanz); 3:5 (41:55) Collins (Schymainski, Vasiljevs); 3:6 (45:35) Collins (Vasiljevs, Schymainski); 3:7 (58:06) Hambly

So spielten die Tigers: Climie (Pätzold) - Madaisky, Cornell; Edwards, Renner; Röthke, Bettauer - Mitchell, Zalewski, Hedden; Williams, Timmins, Connolly; Oblinger, Brandl, Miller; Hartl, Loibl, Whitmore

So spielten die Pinguine: Galbraith (Treutle) - St.-Pierre, Hambly; Klubertanz, Sonnenburg; Little, Supis - Umicevic, Pietta, Müller; Mancari, Rosa, Koziol; Vasiljevs, Collins, Schymainski; Mieszkowski, Kretschmann, Orendorz; Hauner