Trachtenschmuck selber machen - für Kathrin Unverdorben aus Wallersdorf ist das Hobby zur Leidenschaft geworden. Für unsere Serie "selbstgemachter Trachtenschmuck aus der Region" haben wir mit ihr über ihr "Lädchen", Schmuckparties und kreative Kundenwünsche gesprochen.

Wer bei dem Haus von Kathrin Unverdorben in Wallersdorf ankommt, dem fällt sofort ein großes Plakat in die Augen. Es hängt in einem Schaufenster an der Wand der Garage des Neubaus, die direkt ans Haus anschließt. "Herzlichaufgebrezelt" steht auf dem farbigen Plakat. So heißt ihr Kleinunternehmen, ihre Marke, unter der sie vor allem Trachtenschmuck verkauft. Im Jahr 2016 erhielten Kathrin Unverdorbens Schmuckstücke ein eigenes Zuhause in einem großen Raum über ihrer Garage. "Ich sag Lädchen dazu", erklärt sie stolz, als sie die Tür öffnet und die Treppe hoch geht und die Tür zu ihrem kleinen Schmuckreich öffnet. Hinten ist ihr Büro, das zugleich auch als Werkstatt dient. Vorne ist der Verkaufsraum - mit einer großen Auswahl an Ketten, Armbändern und anderen Schmuckstücken. "Es hat schon Jahre gedauert, bis ich so viele beisammen hatte", sagt Kathrin Unverdorben.

Seit 2012 stellt die Wallersdorferin schon selber Schmuck her. "Damals in deutlich kleinerem Rahmen", betont sie. Begonnen hat alles mit einfachen Herzketten. "Die aus Filz waren damals sehr in. Ich wollte aber eine etwas hochwertigere und habe mir dann selbst eine gemacht." Im Freundeskreis sei sie dann oft gefragt worden, ob sie noch mehr von den Ketten machen könne. Irgendwann kam dann die Idee, ein Gewerbe anzumelden. Inzwischen macht Kathrin Unverdorben nicht nur Herzketten, sondern ganz verschiedene Schmuckstücke - verstärkt auch Kropfbänder und Stadtturmketten, denn gerade vor dem Volksfest seien die besonders begehrt, sagt sie. Für ihren kleinen Nebenjob hat sie das ganze Jahr immer wieder Aufträge, ganz viele jedoch im Sommer. "Vor allem von Februar bis September/Oktober ist Saison. Wenn das Gäubodenvolksfest kommt, kennt ma des scho."

Amulette mit Kinderbildern

Auf den Markennamen "Herzlichaufgebrezelt" sei sie gekommen, weil sie nach etwas gesucht habe. Etwas, das nach Bayern und Volksfest klingt. "Herzlichaufgebrezelt hat dann einfach basst", erinnert sich die gebürtige Landauerin. Besonders gern macht sie Amulettketten - oft auf Wunsch der Kunden. "Das ist das Schöne: Man macht was Individuelles, immer etwas Neues. Oft machst du nichts zweimal." Beliebte Motive seien Hirsche oder auch der Stadtturm. Immer wieder wollen die Kunden aber auch ein Foto ihres Kindes oder Haustieres als Amulett. "Ein Amulett mit am Foto vom Kind bekommt man halt ned überall", sagt die junge Frau, die selbst einen kleinen Sohn hat.

Hauptberuflich ist Kathrin Unverdorben Erzieherin im Bezirksklinikum und arbeitet im Schichtdienst. Die Schmuckherstellung macht sie nebenbei, oft wenn ihr Kind im Kindergarten ist. Für Kathrin Unverdorben ist das Schmuckdesign ein Ausgleich zum Alltag. Die Leidenschaft für Schmuck und die Ideen ihrer Kunden spornen sie an. "Positive Rückmeldungen motivieren mich, was neues anzureißen, wenn die Leute sagen, des passt so perfekt zum Dirndl, des freut mi", sagt sie. Manchmal veranstalte sie auch Schmuckparties bei sich in ihrem Lädchen. "Dann kommen Mädelsgruppen vorbei mit Sekt und Gummibärchen und wühlen sich durch meine Perlensammlung. Und i hab so viele Perlen, es gibt keine Farbe, die i ned hab." Die hat die geborene Landauerin in verschiedenen Sortierboxen versteckt in schlichten, grauen Schränken - ein kleines Paradies für jeden Schmuckliebhaber.

Weitere Teile unserere Serie "selbstgemachter Trachtenschmuck aus der Region finden Sie auch hier: Trachtenschmuck, der Freude machen soll und "Woidglupperl" - Mit Heimatgefühl aufs Gäubodenvolksfest