Straubing Tigers

Ex-Club Augsburg zu Gast: Die Tigers stehen vor einem ganz besonderen Spiel für Larry Mitchell


Straubing Tigers Coach Larry Mitchell sieht im Ausfall von Blaine Down die Chance, dass sich andere Spieler mehr zeigen könnten (Foto: Harry Schindler)

Straubing Tigers Coach Larry Mitchell sieht im Ausfall von Blaine Down die Chance, dass sich andere Spieler mehr zeigen könnten (Foto: Harry Schindler)

Von Fabian Roßmann und Redaktion idowa

"Wenn man so lange bei einem Verein ist, dann identifiziert man sich natürlich damit. Es ist kein normales Spiel für mich." Nach sieben gemeinsamen Jahren trennten sich Ende November die Wege der Augsburger Panther und ihrem Trainer Larry Mitchell. Dieser hat mittlerweile die Straubing Tigers übernommen und empfängt am Freitagabend (19.30 Uhr, idowa-Liveticker) seinen Ex-Club im Eisstadion am Pulverturm.

"Ich habe großen Respekt vor allen Spielern, die in Augsburg spielen. Ich habe alle irgendwann in meiner Laufbahn verpflichtet. Ich habe großen Respekt vor Lothar Sigl (Hauptgesellschafter, Anm.d.Red.), der es mir ermöglicht hat, in der DEL zu arbeiten", so Mitchell über seinen ehemaligen Arbeitgeber. "Aber im Sport merkt man schnell: Ein Kapitel geht zu Ende und ein neues beginnt. Ich bin jetzt ein Straubinger Tiger und kein Augsburger Panther mehr. Deswegen werde ich alles dafür tun, dass wir das Spiel am Freitag für uns entscheiden."

Mitchell: "Es wird ein heißes Derby."

Die Augsburger Mannschaft kennt wohl niemand so gut, wie Mitchell selbst. Ein Vorteil? "Ich denke schon", sagt er selbst, "ich weiß, wie die Mannschaft spielt, kenne jeden Spieler in und auswendig. Aber letztendlich werden die Spiele auf dem Eis und oft durch die Tagesform entschieden." Er sei sehr motiviert vor dem Spiel gegen die Panther, ist sich aber auch sicher, dass die Schwaben gegen ihren ehemaligen Trainer hochmotiviert sein werden. "Es wird ein heißes Derby, hoffentlich mit dem glücklichen Ende für uns."

Doch auch sportlich ist das Spiel für die Tigers wichtig. Starke sechs Punkte holten die Tigers aus den letzten drei Spielen. "Das macht mich stolz. Und ich muss sagen: Ich freue mich für die Jungs", so Mitchell. Nach der kleinen Serie hat man wieder ein klares Ziel vor Augen: Weg vom letzten Tabellenplatz. Der Rückstand auf die Schwenninger Wild Wings wurde im direkten Duell auf sieben Punkte verkürzt. "Das langfristige Ziel ist, von diesem Kellerplatz wegzukommen. Als ich angefangen habe, waren außer Schwenningen schon alle Mannschaften außer Reichweite, wenn man ehrlich ist. Deshalb liegt es auf der Hand, dass wir Schwenningen überholen müssen", sagt Mitchell.

Die Tigers denken in Fünf-Spiele-Etappen

Wichtig sind für den neuen Trainer aber auch die kurzfristigen Ziele. Dabei setzt sich Mitchell mit dem Team in Fünf-Spiele-Etappen eine gewisse Punktzahl als Ziel, die erreicht werden sollte. Das erste Spiel war ein "Bonusspiel", weil 26 Spiele nicht durch fünf geteilt werden können. In den nächsten fünf Spielen wurde das Ziel mit nur drei Zählern verfehlt. Die neue "Fünferrunde" startete mit dem ersten Dreier unter Mitchell aber gleich perfekt.

Insgesamt zeigt sich Mitchell glücklich mit der bisherigen Entwicklung der Mannschaft. "Ich bin zufrieden mit dem Kampfgeist der Mannschaft und wie wir auftreten. Wir produzieren teilweise sogar gegen die Topgegner mehr Chancen. Nach den ersten fünf Spielen musste man allerdings feststellen, dass gut spielen manchmal nicht reicht. Es geht um Punkte, Gewinnen und Verlieren."

"Man sieht, dass die Spieler ihren Stolz haben."

Er habe eine eine klare Vorstellung, wie er einer Mannschaft trainieren möchte und will diesen Weg jetzt mit den Tigers gehen. Was bislang ganz gut zu funktionieren scheint: "Ich habe das Gefühl, dass die Spieler bis jetzt meine Stimme annehmen, die vorgegebenen Systeme für die kurze Zeit ziemlich gut umsetzen. Aber wenn man Erfolge nachweisen kann, wie es in den letzten drei Spielen der Fall war, dann muss man als Trainer auch nicht so viel Überzeugungsarbeit leisten."

Ob es geholfen hat, dass Mitchell von Beginn an klar gemacht hat, dass es ab sofort auch knallhart um die Verträge der Spieler geht? "Teils teils", glaubt Mitchell, "Man sieht, dass die Spieler ihren Stolz haben und kämpfen wollen. Wenn nicht für die Straubing Tigers, dann für einen Vertrag irgendwo anders in der nächsten Saison. Es ist aber auch die Pflicht der Spieler, dass sie für diese tollen Fans, die jeden Spieltag herkommen, Gas geben." Speziell die Fans haben es ihm angetan: "Es ist alles andere als selbstverständlich, dass hier jedes Spiel über 4.000 Zuschauer erscheinen."

Allgemein ist Mitchell gut in Straubing angekommen und zieht nach seinen ersten Wochen in der Gäubodenstadt ein positives Fazit über Stadt und Verein: "Es gibt viele Ähnlichkeiten zu Augsburg. Die Leute sind unheimlich nett zu mir und meiner Familie. Von der Organisation, geführt von Gaby Sennebogen und den Gesellschaftern, wurden meine Wünsche erfüllt. Spontan denke ich an die Wohnung, wenn da etwas gefehlt hat, dann waren sie immer da. Die Betreuer an erster Stelle, die diese Knochenarbeit dann erledigen. Ich bin rundum glücklich, dass ich da bin."

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