Landkreis Landshut

Umfrage: Das Rennen ums Rathaus ist völlig offen


Wer macht im Herbst 2016 das Rennen um den Posten des Rathauschefs in Landshut? (Foto: rüd)

Wer macht im Herbst 2016 das Rennen um den Posten des Rathauschefs in Landshut? (Foto: rüd)

Von Johannes Viertlböck

Wer soll Nachfolger des Anfang 2017 aus Altersgründen scheidenden Oberbürgermeisters Hans Rampf (CSU) werden? Diese Frage müssen die Landshuter im Herbst 2016 beantworten.

Bisher sind viele Bürger noch unschlüssig, wem sie die Schlüssel fürs Rathaus andienen wollen: 47 Prozent konnten sich für keinen der von der LZ im "Landshut-Trend 2015" zur Abstimmung gestellten Kandidaten erwärmen. Eineinhalb Jahre vor dem Urnengang kristallisiert sich also kein Favorit für das Rampf-Erbe heraus.

Bezeichnend ist, dass zwei Politiker, die öffentlich bislang keine Lust auf eine Kandidatur haben erkennen lassen, noch am besten abschneiden: Zweiter Bürgermeister Dr. Thomas Keyßner (Grüne) und der CSU-Kreischef und Landtagsabgeordneter Helmut Radlmeier liegen bei zwölf Prozent. Auf Rang drei folgen die FW-Landtagsabgeordnete Jutta Widmann und Prof. Dr. Gabriele Goderbauer-Marchner (LM) mit je sieben Prozent. Die übrigen vorgeschlagenen Kandidaten landeten bei Werten zwischen zwei und vier Prozent. Begeisterungsstürme lösen Anja König (SPD), Sigi Hagl und Stefan Gruber (Grüne) sowie Rudolf Schnur und Lothar Reichwein (beide CSU) bei den Landshutern also nicht aus.


Münch: "Rampf würde in Umfrage 50 Prozent holen"


Für die Politikwissenschaftlerin Prof. Dr. Ursula Münch, Direktorin der Akademie für Politische Bildung Tutzing (APB) , sind diese Ergebnisse der repräsentativen Umfrage nicht überraschend. "Die hohe Zahl Unentschlossener ist darauf zurückzuführen, dass die Wahl noch weit in der Zukunft liegt - und darauf, dass der Amtsinhaber nicht mehr antreten darf", sagt sie. Hans Rampf hätte nach ihrer Einschätzung, stünde er noch zur Wahl, im "Landshut-Trend" wohl 50 Prozent plus x bekommen. Das wiederum sei ebenfalls nicht so ungewöhnlich. Denn: "Der amtierende OB hat bei einer solchen Persönlichkeitswahl einen enormen Bonus, solange er keine groben Fehler gemacht hat."

Potenzielle Nachfolger müssten dagegen auf einem deutlich niedrigeren Zustimmungsniveau anfangen, so Münch. "Das wird sich aber schlagartig ändern, wenn die Parteien ihre Kandidaten nominiert haben." Eine solide Ausgangsbasis sieht die Politikwissenschaftlerin angesichts des "Landshut-Trends" insbesondere für Thomas Keyßner. Dessen Ergebnis sei gut, und zwar vor allem im Vergleich zu den Werten von Helmut Radlmeier. "Dass Keyßner dasselbe Resultat holt wie der amtierende CSU-Landtagsabgeordnete, ist bemerkenswert", sagt Münch. Sie kann sich vorstellen, dass der Bürgermeister sich angesichts der starken Werte doch zu einem vierten Anlauf auf den OB-Sessel breitschlagen lässt. "Vielleicht will er von seiner Partei einfach etwas intensiver darum gebeten werden", vermutet Münch.