Zweite Eisfläche in Straubing

Alle wollen sie – aber wer finanziert sie?


Wie geht's weiter beim Thema zweite Eisfläche? Das wurde am Montagabend im VIP-Raum des Eisstadions diskutiert.

Wie geht's weiter beim Thema zweite Eisfläche? Das wurde am Montagabend im VIP-Raum des Eisstadions diskutiert.

Eine verzwickte Sache ist das mit der zweiten Eisfläche in Straubing. Alle sind sich einig, dass man sie will und braucht. Einige Fragen sind auch bereits geklärt. Auf die wichtigste, nämlich die nach der Finanzierung, gibt es bislang aber noch keine Antwort.

Zweite Eisfläche - es ist ein Thema, das die Eissportfreunde in Straubing und Umgebung bewegt. Das wurde einmal mehr deutlich, als am Montagabend im VIP-Raum des Eisstadions zahlreiche Gäste eine Diskussionsrunde zum aktuellen Stand verfolgten.

Das Fazit: Man ist sich einig, was man will: eine zweite Eisfläche. Man ist sich einig, wie man sie will: als Anbau hinter der Westkurve des Eisstadions. Und man ist sich einig, dass man dieses Projekt nur gemeinsam stemmen kann. Nur wie es genau umgesetzt werden soll, ist bis dato immer noch unklar.

Stadt, Landkreis und Sponsoren als Finanzierungspartner

"Wir brauchen in erheblichem Umfang auch andere Partner", machte Straubings Oberbürgermeister Markus Pannermayr gleich zu Beginn der Diskussion deutlich. Seit Montag liegen die Zahlen der Stadt vor. Die Nettobaukosten betragen rund 5,5 bis 6 Millionen Euro, erklärte Markus Böhm, 3. Vorsitzender des EHC Straubing, der zusammen mit Architekt Hannes Süß das Projekt seit Jahren vorantreibt.

Dazu kommen jährliche Betriebskosten zwischen 430.000 und 470.000 Euro. Um das zu stemmen, benötigt es neben Stadt und Landkreis noch zusätzliche Sponsoren. "Einige Gesellschafter und mittelständische Unternehmen sind bereit mitzuhelfen", sagte Gaby Sennebogen, Geschäftsführerin der Straubing Tigers und CSU-Stadträtin.

Erwin Kammermeier, der Sportbeauftragte des Landkreises, betonte: "Die zweite Eisfläche betrifft in erster Linie die Stadt Straubing. Dass auch der Landkreis gefordert ist, ist klar." Allerdings habe man aktuell keine Grundlage. "Wir brauchen konkrete Zahlen, ein Konzept und einen Antrag der Stadt", so Kammermeier.

Offene Fragen

Den schwarzen Peter, den manch einer auf die Schnelle gerne dem Landkreis zuschieben wollte, nahm dieser nicht an. "Der Landkreis wird sich im Rahmen seiner Möglichkeiten beteiligen", verspricht Ewald Seifert, Vorsitzender der CSU-Fraktion im Kreistag und fügte hinzu: "Es gibt noch offene Fragen. Es ist immer eine Baukostensteigerung möglich - wer übernimmt ein mögliches Defizit? Wir wollen wissen: Welche Vorteile haben unsere Eishockey- und Eisstockvereine, können wir für unsere Vereine eine Verbesserung schaffen?" Er machte aber auch klar: "Die CSU-Fraktion im Landkreis wird sich nicht verweigern."

Auch Franz-Xaver Eyerer, Kreisobmann der Eisstockschützen, und Gerd Pfeilschifter als Vertreter für die Eishockey-Kreisliga in Straubing machten die Dringlichkeit einer zweiten Eisfläche deutlich. "Die Trainingszeiten sind von 22.30 Uhr bis 23.30 Uhr. Das ist schwierig für den Nachwuchs. Die Mannschaften überaltern. Wenn wir nicht mehr Jugend bekommen, gehen irgendwann die Lichter aus", warnte Pfeilschifter.

Zweite Eisfläche notwendig für den Eissport

Wichtig wird eine zweite Eisfläche auch sein, um Profieishockey mittel- und langfristig zu ermöglichen. Durch das neue Fünf-Sterne-Programm des DEB, das die deutsche Nachwuchsförderung verbessern soll, kommen auf die Straubing Tigers Strafzahlungen zu. Zwei Prozent von der Bruttolohnsume der Mannschaft müsse man in diesem Jahr zahlen, erklärte Geschäftsführerin Gaby Sennebogen, das macht bei 2,5 Millionen Euro 50.000 Euro an Strafzahlung. Der Prozentsatz werde, wenn sich nichts verbessert, aber Jahr für Jahr steigen, auf bis zu acht Prozent.

Manfred Lermer, zweiter Vorstand des EHC Straubing, machte deutlich: "Eiszeiten sind ein riesiges Problem für den EHC. Das Fünf-Sterne-Programm kostet extrem viel Geld. Ohne zweite Eisfläche werden wir uns hart tun, mehr Sterne zu erreichen und den Nachwuchs zu fördern." Schon aktuell habe man beim EHC Straubing ein Budget von 250.000 Euro. Um den Nachwuchs weiterzuentwickeln und die Mannschaften auch in die höchsten Ligen zu bringen, werde man den Etat fast verdoppeln müssen, sagte EHC-Vorsitzender Hannes Süß.

Es wurde am Montag also einmal mehr klar: Straubing will und braucht eine zweite Eisfläche. Jetzt müssen alle zusammenhelfen, um das Projekt letztlich auch verwirklichen zu können.