Landkreis Regensburg

Wenn das Eigenheim zum Albtraum wird - Sünchinger Familie braucht Hilfe


Daniela und Peter Groll geben ihren Traum vom Eigenheim nicht auf. (Foto: Matthias Jell)

Daniela und Peter Groll geben ihren Traum vom Eigenheim nicht auf. (Foto: Matthias Jell)

Von Matthias Jell und Redaktion idowa

Das Schicksal der jungen Familie Groll aus Sünching machte über die Grenzen Bayerns hinaus Schlagzeilen. Zuletzt nahm sich sogar der TV-Sender RTL ihrer Geschichte an. Eine Baufirma hatte die Grolls gehörig aufs Glatteis geführt, ihnen immer wieder neue Steine in den Weg gelegt. Zu guter letzt ließen sie die junge Familie mit einem halbfertigen Haus im Regen stehen.

Lesen Sie hier: Baupfusch treibt Familie an den Rand des Ruins

Dabei sind die Grolls bei weitem nicht die Einzigen, die von besagter Baufirma geleimt wurden. Die Polizeiakten quillen über, doch bis dato vermochte der in Regensburg ansässigen Firma niemand das Handwerk zu legen. "Uns sind rund 30 weitere Fälle von Betroffenen in Bayern bekannt", berichtet Daniela Groll.

Durch den Baupfusch hat die junge Familie jede Menge Geld buchstäblich in den Sand gesetzt. 265.000 Euro hatte die ominöse Firma eingestrichen. Darüber hinaus beziffern die Grolls den ihnen entstandenen Schaden auf weitere 70.000 Euro - ohne die Folgeschäden, die durch Baufehler entstanden sind. Zu viel, um jetzt auch noch juristisch gegen die Baufirma vorzugehen. "Das können wir uns nicht leisten", gesteht die zweifache Mutter Daniela Groll, die im Juli ihr drittes Kind erwartet. Sie und ihr Mann Peter haben sich stattdessen entschlossen, ihre Kraft und Energie lieber in die Fertigstellung ihres Eigenheims zu investieren. Dort gibt es nach wie vor jede Menge zu tun.

Am meisten Kopfzerbrechen bereitet dem jungen Ehepaar das schimmelige Dach. Auch da hat es die Baufirma wohl nicht allzu genau genommen. Nach einer ersten Besichtigung hegte ein Gutachter kürzlich den starken Verdacht, dass hierfür entweder eine komplett falsche Matte verwendet oder die Matte falsch rum verlegt wurde, so dass die Feuchtigkeit nun von außen nach innen dringt. Die größte Angst der Grolls ist nun, dass sie das Dach komplett abnehmen lassen müssen, was in etwa rund weitere 10.000 Euro verschlingen würde. Geld, das der Familie nach der zweijährigen Leidensstrecke an allen Ecken und Enden fehlt. Peter Groll gesteht: "Wir befinden uns hier an der Grenze des Ruins. Wir hatten sogar schon den Gedanken, dass ich Privatinsolvenz anmelde und wir dieses Haus hier seinem Schicksal überlassen."

Doch aufgeben liegt nicht in der Natur der Grolls. Auch, wenn die Lage noch so aussichtlos scheint und nahezu täglich neue Probleme in dem Haus auftauchen. Probleme, die nicht nur ein Ärgernis darstellen, sondern bisweilen auch gesundheitsgefährdend sind. "Es ist ja nicht nur der Schimmel, der sich unterm Dach immer weiter ausbreitet, sondern auch die wackelige Treppe", berichtet Daniela Groll. Die Treppe hält wohl keinen Sicherheitsstandards stand, wurde am oberen Ende von den Grolls notdürftig mit Brettern quer vernagelt, damit die Kinder nicht Gefahr laufen, runter zu fallen.

Man sieht, das ursprünglich als Traumhaus gedachte Eigenheim entpuppte sich immer mehr zum Albtraumhaus. Auch nach zwei Jahren gibt es noch jede Menge zu tun. Dafür wäre für die Grolls jede helfende Hand ein wahrer Segen. Der jungen Familie fehlt es mittlerweile nicht nur an Geld, sondern auch an Material. "Wir wären schon froh, wenn jemand einen billigen Maschendrahtzaun übrig hätte", sagt Peter Groll. Dabei muss es nicht zwangsläufig geschenkt sein. Eine Sünchinger Baufirma ging hier bereits mit gutem Beispiel voran und gewährte den Grolls freiweg einen Zahlungsaufschub von einem Jahr. "Auch eine niedrige Ratenzahlung wäre möglich. Wir wären prinzipiell um jede Hilfe dankbar, und sei sie noch so klein", so Daniela Groll, die genau wie ihr Mann nur den Wunsch hat, mit der bald fünfköpfigen Familie in den eigenen vier Wänden doch noch rundum glücklich werden zu können.

Wer der Familie Groll gerne helfen möchte, sollte sich schnellstmöglich via E-Mail an redaktion@idowa.de wenden.

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Hier im Keller des Hauses sollte eigentlich eine Wohnung entstehen, die die Grolls vermieten wollten, doch davon ist man im Moment noch meilenweit entfernt. Immer wieder sickert Wasser in den Keller, Geld für die Böden oder Kabelschächte ist nicht mehr vorhanden. (Foto: Matthias Jell)

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Ein Blick in das Bad der ursprünglichen Mietwohnung im Keller. (Foto: Matthias Jell)

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Wie hier zu sehen ist, bahnt sich das Wasser seinen Weg in den Keller. (Foto: Matthias Jell)

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Das größte Sorgenkind der Grolls: Unter dem Dach frisst sich mehr und mehr Schimmel durchs Holz. (Foto: Matthias Jell)

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Das größte Sorgenkind der Grolls: Unter dem Dach frisst sich mehr und mehr Schimmel durchs Holz. (Foto: Matthias Jell)

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Wie hier im Bild zu sehen ist, mussten die Grolls am oberen Ende der Treppe provisorisch nachhelfen und zwei Bretter quer anbringen. Andernfalls wären die Lücken ein zu großes Risiko für die Kinder. (Foto: Matthias Jell)

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Daniela und Peter Groll wären um jede Hilfe dankbar. (Foto: Matthias Jell)