Landshut

"Work here!": BMW-Werk Landshut unterstützt Flüchtlinge


24 Teilnehmer des "WORK HERE!"-Programms im BMW Group Werk Landshut mit Programmverantwortlichen sowie Betreuern und Mentoren.

24 Teilnehmer des "WORK HERE!"-Programms im BMW Group Werk Landshut mit Programmverantwortlichen sowie Betreuern und Mentoren.

Das Unternehmen BMW startet in seiner Niederlassung in Landshut das Projekt "Work here!", das sich gezielt an Flüchtlinge wendet. Es soll ihnen den Zugang zum Arbeitsmarkt erleichtern.

Kultur, Sprache, Arbeit: Die langfristige Perspektive von Flüchtlingen in Deutschland zu verbessern ist das Ziel der Initiative "Work here!" der BMW Group. Das gemeinsam mit der Bundesagentur für Arbeit und dem Jobcenter aufgelegte Praxistraining unterstützt qualifizierte Flüchtlinge bei der sozialen und beruflichen Integration. Am Dienstag startete das Programm im Werk Landshut mit insgesamt 24 Teilnehmern zwischen 18 und 35 Jahren. Bis Jahresende sollen bis zu 80 Flüchtlinge das Trainingsprogramm am niederbayerischen Innovationsstandort durchlaufen haben.

Personalleiterin Barbara Burghardt: "Als größter Arbeitgeber der Region wollen wir einen Beitrag zur Integration der Menschen leisten, die ihre Heimat verlassen mussten und zu uns kommen. Allein im BMW Group Werk Landshut arbeiten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus 35 verschiedenen Nationen erfolgreich zusammen. Integration und interkultureller Dialog sind für uns gelebte Praxis. Gleichzeitig wissen wir, wie wertvoll eine gute Aus- und Weiterbildung für die berufliche Perspektive ist. Darum bringen wir uns ein und übernehmen Verantwortung."

Im Rahmen von "Work here!" vermittelt die BMW Group Kompetenzen, die den Flüchtlingen den Einstieg in ihren neuen Alltag erleichtern sollen. Während des sechswöchigen Praxistrainings werden die Teilnehmer von BMW Group Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern als Betreuer begleitet. Bis zu sechs Stunden täglich erhalten die Flüchtlinge einen Einblick in die Arbeitsabläufe der unterschiedlichen Fertigungstechnologien sowie in unterstützende Bereiche wie Labortechnik, Controlling oder Gesundheitsmanagement. Hinzu kommen ein täglicher Sprachkurs und ein eigens entwickeltes Training zur Vermittlung von sozialen und interkulturellen Schlüsselqualifikationen.

Die Teilnehmer erhalten darüber hinaus auf ihre Bedürfnisse abgestimmte Zusatzqualifikationen wie etwa Computerkurse. Nach Ablauf der sechs Wochen bekommt jeder Teilnehmer ein Zertifikat über die erworbenen Qualifikationen ausgehändigt.

"Mit ‚Work here!' senden wir ein Signal der Offenheit und Solidarität", betont Betriebsratsvorsitzender Willibald Löw. "Das Programm ergänzt die vielfältigen Aktivitäten unseres Standorts zur Integration von Flüchtlingen, angefangen von der Fahrrad-Werkstatt über die Einrichtung von Schulungsräumen bis hin zur Förderung von Patenschaften. Es macht mich stolz, dass so viele Mitarbeiter und Führungskräfte sich als Mentoren, Betreuer oder auch ehrenamtliche Helfer engagieren."

Andreas Staible, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen, bekräftigt: "Die berufliche Integration in unsere Arbeitswelt ist ein zentraler Schlüssel zur gesellschaftlichen Integration von Flüchtlingen. Darum wollen wir geflüchteten Menschen mit einer hohen Bleibeperspektive und beruflichen Vorkenntnissen möglichst schnell einen Zugang zum Ausbildungs- und Arbeitsmarkt verschaffen. Das Zusammenspiel von Spracherwerb, Kompetenzfeststellung, Qualifizierung und ganzheitlicher Betreuung bei ‚Work here!' ist der richtige Ansatz. Wir freuen uns, dass wir dieses Projekt gemeinsam mit der BMW Group realisieren können."

Bis Ende des Jahres wird das Angebot in Landshut - wie auch an allen anderen deutschen Werksstandorten und Niederlassungen der BMW Group - weiter ausgedehnt. Derzeit sind in Kooperation mit der Agentur für Arbeit und dem Jobcenter Stadt und Landkreis Landshut drei weitere Durchläufe geplant.

"Das Programm enthält eine Menge Chancen für beide Seiten", so das Fazit von Personalleiterin Burghardt. "Die Flüchtlinge, von denen viele ohne Zeugnisse zu uns kommen, sammeln berufliche Erfahrungen, können sich aktiv einbringen und erhalten eine Bescheinigung über ihre beruflichen Fähigkeiten. Aber auch für uns als Unternehmen sind die Flüchtlinge mit ihrem vielfältigen kulturellen Hintergrund und ihren Erfahrungen eine wertvolle Bereicherung."

Bereits zu Jahresbeginn hatten zwei junge, unbegleitete Flüchtlinge aus Afghanistan im Rahmen des beruflichen Einstiegsqualifizierungsprogramms ein Langzeitpraktikum im BMW Group Werk Landshut begonnen. Sie lernen acht Monate lang die verschiedenen Ausbildungsberufe am Standort kennen und besuchen neben dem Praktikum im Betrieb gemeinsam mit den BMW Group Auszubildenden die Berufsschule in Landshut.

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Personalleiterin Barbara Burghardt und Betriebsratsvorsitzender Willibald Löw hießen gemeinsam mit dem jeweiligen Mentor die Teilnehmer willkommen.

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v.l.n.r.: Bernd Eckstein, Pressesprecher BMW Group Werk Landshut, Thomas Link, Flüchtlingskoordinator Stadt Landshut, Kathrin Härtel, Produktionsleiterin Cockpit und Ausstattung, Barbara Burghardt, Personalleiterin Standort Landshut, Willibald Löw, Betriebsratsvorsitzender, Fritz Wittmann, stellv. Landrat des Landkreises Landshut und Andreas Staible, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Landshut-Pfarrkirchen begrüßten die Teilnehmer am "WORK HERE!"-Programm am Standort Landshut.

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Frank Straßen, Leiter Arbeitssicherheit, bei der Sicherheitsunterweisung für die Teilnehmer.