Landau

Für den guten Zweck: Einmal Nordkap und zurück


Harald und Christian Schiffner beteiligen sich an der Baltic Rallye. Mit dem ausrangierten Renault Rapid einer Starnberger Feuerwehr touren sie ab Samstag durch zehn Länder. Beginnend in Hamburg geht es hoch bis zum Nordkap, über Russland, die baltischen Staaten und Polen wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Harald und Christian Schiffner beteiligen sich an der Baltic Rallye. Mit dem ausrangierten Renault Rapid einer Starnberger Feuerwehr touren sie ab Samstag durch zehn Länder. Beginnend in Hamburg geht es hoch bis zum Nordkap, über Russland, die baltischen Staaten und Polen wieder zurück zum Ausgangspunkt.

Zwei Männer, zehn Länder, ein altes Feuerwehr-Auto: Christian und Harald Schiffner starten am Samstag das Abenteuer ihres Lebens.

7.500 Kilometer in 16 Tagen will das Vater-Sohn-Gespann durch Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen und Polen zurücklegen. Beim Baltic Sea Circle - so heißt die Rallye - kommt es aber nicht auf Geschwindigkeit an. Im Vordergrund steht ein guter Zweck - und natürlich ganz viel Abenteuer.

Kaum zu glauben, dass der kastenförmige Renault Rapid in der Hofeinfahrt der Landauer Gefahrgut-Firma Schiffner mal ein Feuerwehrauto gewesen sein soll. 54 PS hat das 1,6-Liter-Diesel-Fahrzeug unter der Haube und 600.000 Kilometer auf dem Buckel. Auf dem Dach sind Blaulichter montiert, allerdings nur noch zur Deko. "Das letzte Ersatzteil ist rechtzeitig gekommen", berichtet der 41-jährige Christian Schiffner. Damit steht der nächsten bastlerischen Nachtschicht nichts mehr im Wege. Bis Donnerstag muss alles fertig sein. "Es fehlt nur noch das eine Teil, dann ist das Auto top in Schuss", bekundet Christian Schiffner. Vater Harald (62) hält ihm indes eine Straßenkarte von Russland entgegen: "Schau, das ist die einzige, die ich gefunden habe. Aber die müsste gehen." Christian Schiffner nickt. Das Zelt und die alten Bundeswehrschlafsäcke sind bereits eingepackt, Gaskocher, Kaffeemaschine, ein Werkzeugkoffer und Ersatzteile hergerichtet.

Am Donnerstag geht es nach Hamburg, wo am Samstag der Startschuss für die Baltic Rallye fällt. 200 Teams nehmen daran teil. Das Reizvolle: "Es geht nicht etwa um eine Gesamt- oder Etappenzeit", erklärt Christian Schiffner, "sondern um eine gute Sache, um Spaß und Abenteuer". Während der Tour sollen die Teams auf Autobahnen, Navigationssysteme und GPS verzichten. Stattdessen macht man sich mit Kompass und Orientierungssinn auf Nebenstraßen auf zum Ziel. So geht es von Hamburg durch Dänemark, Schweden und Norwegen ans Nordkap, um dann den Rückweg über Russland, Estland, Lettland, Litauen und Polen anzutreten.

"Im Gegensatz zu anderen Motorsportveranstaltungen sind die Verkehrsregeln der Länder einzuhalten", erklärt Christian Schiffner. Voraussetzung, um an den Start gehen zu dürfen: Jedes Team muss 750 Euro an Spendengeldern für einen guten Zweck gesammelt haben. Christian und Harald Schiffner haben das Geld bereits zusammen - jedoch darf es gerne noch mehr werden.

Sie haben sich dazu entschieden, an die Aktion Kinder-Unfallhilfe e.V. und ein Kinderkrankenhaus im Senegal zu spenden. "Wir hätten gerne für die Flutopfer gespendet, jedoch ist die Aktion schon einige Zeit vor der Flutkatastrophe angelaufen", so Christian Schiffner entschuldigend. Nun soll das Geld Kinder zugute kommen - schließlich ist Christian Schiffner selber Vater von drei gesunden Kindern. "Und mein Vater wiederum hat fünf gesunde Enkel - da kann man doch mal was für die anderen tun", fasst Schiffner seine Motivation in einfache Worte. Dass nicht die ganze Familie mitkommt, ist der Tatsache geschuldet, dass noch keine Ferien sind.

Dass man sich ausgerechnet mit so einem kuriosen Gefährt auf den Weg macht? Auch das ist Teil der Spielregeln. Die Fahrzeuge sollen mindestens 25 Jahre alt und nicht mehr als 2.500 Euro wert sein. Die Schiffners haben ihren "Oldie" für 450 Euro gekauft, nachdem ein Freund sie auf die Rallye aufmerksam gemacht hat. Christian Schiffners Frau hat das Fahrzeug im Internet entdeckt: "Als wir uns kennengelernt haben, hat sie auch einen Renault Rapid gefahren, da war die Sache schnell entschieden."

Unterstützer werden

Mit der Ralley helfen die Schiffners der Kinder-Unfallhilfe e.V., die Kinder und Jugendliche nach Verkehrsunfällen unterstützt und für mehr Sicherheit im Straßenverkehr sorgt, außerdem dem Sage Hospital, ein Kinderkrankenhaus im Senegal. Spenden kann man auf die Konten der beiden Aktionen entweder über Homepage von Harald und Christian Schiffner www.bsc2016-stauleitung.jimdo.com oder über die Online-Plattform www.helpedia.de (Suchwort "Stauleitung").

Den kompletten Artikel lesen Sie am Dienstag, 14. Juni, in der Landauer Zeitung.