Flüchtlinge in Landshut

Stadt verteidigt Kosten: „Keiner hat sich eine goldene Nase verdient“


Das Festzelt auf der Grieserwiese, das in den vergangenen Wochen als Notlager für Flüchtlinge gedient hat, wird in den kommenden Tagen abgebaut. Ersatzunterkünfte an anderen Orten im Stadtgebiet sind bereits in Sicht.

Das Festzelt auf der Grieserwiese, das in den vergangenen Wochen als Notlager für Flüchtlinge gedient hat, wird in den kommenden Tagen abgebaut. Ersatzunterkünfte an anderen Orten im Stadtgebiet sind bereits in Sicht.

266.000 Euro: So viel wird wohl die Unterbringung der Flüchtlinge im Festzelt auf der Grieserwiese in den vergangenen vier Wochen kosten. Thomas Link, persönlicher Referent von Oberbürgermeister Hans Rampf, wollte diese Summe weder bestätigen noch dementieren, doch er räumte ein: "Dieser Betrag kann schon hingehen." Insgesamt rund 2.000 Flüchtlinge sind in diesem provisorischen Notlager seit September untergekommen. Nun hat das Zelt ausgedient, voraussichtlich in den kommenden Tagen wird es abgebaut. Doch die Flüchtlingswelle will nicht abebben, weshalb man bei der Stadt die Suche nach Ersatzunterkünften in den vergangenen Wochen intensiviert hat.

Zum einen hofft Link, für die Wintermonate ein festes Quartier im Industriegebiet als Notunterkunft zur Verfügung zu haben: "In einem Bereich, in dem die Lebensgewohnheiten des Umfelds möglichst wenig beeinträchtigt werden." Zum anderen sollen an noch unbekannter Stelle ein bis zwei kleinere Zelte errichtet werden, die im Gegensatz zum Dultzelt auf der Grieserwiese winterfest sind und zudem effizienter betrieben werden können. Insgesamt kann dadurch - beide Maßnahmen zusammengefasst - Platz für etwa 400 Flüchtlinge geschaffen werden.

Hohe Kosten sorgten für großes Aufsehen

Die Kosten, die bei der Stadtratssitzung am 25. September zur Sprache kamen, sorgten in der Öffentlichkeit für Aufsehen, in den sozialen Netzwerken gab es erregte Diskussionen. Zumal noch Nebenkosten für Wasser, Strom und Heizung sowie die Entlohnung des beauftragten Sicherheitsunternehmens hinzugerechnet werden müssen. Was aber ist eigentlich im Tagessatz von 36 Euro pro Flüchtling enthalten? "25 Euro für die Verpflegung, 11 Euro für die Übernachtung", heißt es in der Sitzungsvorlage. 264 Plätze standen dabei maximal zur Verfügung. An den Tagen, an denen das Zelt nicht belegt war, sondern gänzlich leer stand, wurde ein Tagessatz von 2.700 Euro fällig.

Wohl auch deshalb wurde hinter vorgehaltener Hand gemunkelt, dass sich der Festwirt damit "eine goldene Nase" verdient hätte. Thomas Link weist dies jedoch energisch zurück: "Die ganze Logistik mit Personal, den Einkäufen, der Großküche - da kommt schon was zusammen. Ich glaube nicht, dass für den Besitzer des Zeltes da soviel übrig bleibt." Wenn man von rund 2.000 Flüchtlingen ausgehe, spreche man von Kosten von etwa 130 Euro pro Flüchtling, der sich bis zu vier Tage im Zelt aufgehalten habe. "Da relativiert sich das Ganze doch etwas", sagt Link.

Den vollständigen Artikel lesen Sie am Mittwoch, 7. Oktober, in der Landshuter Zeitung.