Emotionaler Abschied

Jahn-Pressesprecher Till Müller sagt Servus


Jahn-Pressechef Till Müller verabschiedet sich in Richtung Hamburg.

Jahn-Pressechef Till Müller verabschiedet sich in Richtung Hamburg.

Nach sechs Jahren als Pressechef verabschiedet sich Till Müller (30) vom SSV Jahn und wechselt in die Bundesliga zum Hamburger SV.

Die Regionalliga-Kicker des SSV Jahn Regensburg wollen in dieser Saison unbedingt den Wiederaufstieg in die Dritte Liga schaffen. Einer aus den Reihen des Vereins hat sich nun gedacht, er überspringt einfach mal zwei Ligen und steigt sofort in die Bundesliga auf. Pressesprecher Till Müller verlässt die Oberpfälzer nach fast sechs Jahren und wechselt zum Bundesliga-Dino Hamburger SV. Dort wird er den Posten des stellvertretenden Pressesprechers einnehmen.

Ziereis nach 5:0-Sieg: "Das war für dich, Till"

Aber natürlich lassen die Regensburger ihren Till nicht einfach so gen Norden ziehen, ohne ihm einen gebührenden Abschied zu bereiten. Erst gewannen die Rot-Weißen an seinem letztem Arbeitstag mit 5:0 gegen Greuther Fürth II. "Das war für dich", sagte Stürmer Markus Ziereis nach dem Spiel zu Müller, als sie sich in den Katakomben trafen.

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Und nach der letzten Amtshandlung des Pressechefs, dem Leiten der Pressekonferenz, füllte sich der PK-Raum der Continental Arena schnell. Viele Mitarbeiter, vor allem aus Müllers (zum Großteil ehrenamtlichen) Presseteam wollten ihn verabschieden und ihm viel Glück bei seiner neuen Aufgabe wünschen. Auch die Vereinsbosse um Präsident Hans Rothammer und Sportchef Christian Keller waren anwesend, ebenso die gesamte Mannschaft und Trainer Christian Brand.

Als Vertreter der Mannschaft setzte sich Torhüter Phillipp Pentke auf die Bühne neben Müller und richtete ein paar Worte an ihn. Es folgten Geschäftsführer Johannes Baumeister und Martin Koch, der nun den Posten Müllers beim SSV Jahn übernehmen wird, mit warmen Worten an den scheidenden Pressechef.

"Wollte den Jahn und Regensburg nicht verlassen"

"Ich wollte den Jahn und Regensburg nicht verlassen", schreibt Müller in seinen Abschiedsworten in der Stadionzeitung, "aber ein Jobangebot vom HSV konnte ich ob der beruflichen Perspektive und der Nähe zu meiner Heimat nicht ausschlagen."

Müller hat in den knapp sechs Jahren beim Jahn natürlich einiges erlebt. So plaudert er im Stadionheft ein bisschen aus dem Nähkästchen: "Meine ersten Gehälter wurden ohne Angabe von Gründen nicht überwiesen - an der Höhe kann es nicht gelegen haben." Über "die vielen Anekdoten abseits des Spielfeldes und die zahlreichen vereinspolitischen Ereignisse im Hintergrund" könne er inzwischen mehrere Bücher schreiben, so Müller.

Mit Till Müller, da waren sich am Freitagabend alle einig, verliert der Jahn einen richtig guten Mann an den HSV. Für ihn wird es sicher keine leichte Aufgabe beim krisengebeutelten Traditionsverein. Aber wie sagte Geschäftsführer Johannes Baumeister passend: "Wer fünf Jahre durch das Stahlbad beim SSV Jahn gegangen ist, der ist auch dafür bereit."