Der Saisonstart rückt näher

NawaRo-Manager Heiko Koch: "Das Fieber steigt"


NawaRo-Manager Heiko Koch hat kurz vor dem Saisonstart viel zu tun.

NawaRo-Manager Heiko Koch hat kurz vor dem Saisonstart viel zu tun.

Am 21. Oktober startet Aufsteiger NawaRo Straubing in die Bundesliga. Zum ersten Spiel empfangen sie den USC Münster. Wir haben uns mit Manager Heiko Koch unterhalten. Er erklärt, was es im Sommer alles zu erledigen gab, spricht über die anstehende Spielzeit und über seine "Königslösung" in Sachen neuer Halle/Zweiter Eisfläche.

Herr Koch, können Sie kurz zusammenfassen, wie der Sommer bei ihnen ausgesehen hat?

Heiko Koch: Das war sehr viel. Zunächst haben wir die Saison nachbereitet. Dann ging der Blick aber auch schon auf die neue Saison, was natürlich den größten Teil eingenommen hat. Mit den Planungen haben wir bereits vor einem Jahr angefangen. Der Fokus lag logischerweise auf dem Trainer und dann auf den Spielerinnen. Dann ging es darum, infrastrukturelle Voraussetzungen zu schaffen, um die Lizenz zu bekommen. Dazu gehört zum Beispiel der neue Boden, oder auch die Rotationsbanden und ein Hochleistungs-W-Lan. Dann mussten wir die Wohnungen einrichten. Und uns natürlich um die Sponsorenaquise kümmern, neue Partner zu gewinnen und neue Sponsoren mit ins Boot zu holen.

Die Vorbereitungen auf den Saisonstart befinden sich auf der Zielgeraden. Was ist noch zu tun bis zum 21. Oktober?

Koch: Team steht, Trainer steht, die Wohnungen sind eingerichtet. Mit Barbora Purchatova ist die letzte Spielerin am Montag gekommen. Ansonsten steht noch weitere Sponsorenarbeit auf der To-do-Liste. Aber hauptsächlich geht es jetzt um die Abstimmung über die Werbeplatzierung und Vorbereitungen für die Auswärts- und Heimspieltage.

Sportlich hat die Mannschaft einen großen Umbruch hinter sich. Welches Potential sehen Sie im neuen Team?

Koch: In den letzten zehn Jahren ist jeder Aufsteiger sang- und klanglos abgestiegen. Deshalb wissen wir, welch große Aufgabe auf uns wartet. Eine Prognose abzugeben für die neue Saison, ist ganz schwierig. Wir hatten am Wochenende in Dippoldiswalde das letzte große Turnier, haben dort gegen gute Mannschaften aus der Liga gespielt und sind Vierter von sechs geworden. Wenn man das umleitet auf ein mögliches Saisonergebnis, dann sind das die Pre-Playoffs.

Und das ist dann gleichzeitig auch das Ziel?

Koch: Das ist das vordergründige Saisonziel, ja.

Wie wichtig ist das Ziel vor dem Hintergrund, was man alles in das Unternehmen 1. Bundesliga investiert hat?

Koch: Einen Aufsteiger in die Pre-Playoffs zu bringen, wäre ein vernünftiges Ergebnis. Wenn man bedenkt, mit welchen Mitteln man einsteigt im Vergleich zu Vereinen, die seit 20 Jahren in der ersten Liga spielen. Jeder hat mal klein angefangen. Wenn wir dieses Ziel erreichen, dann bedeutet uns das schon sehr viel. Natürlich wäre das auch für die Marke NawaRo und die Sportart in der Region eine tolle Sache.

Wie wichtig ist für dieses Ziel, dass man mit Guillermo Gallardo einen erfahrenen Trainer verpflichtet hat?

Koch: Er ist ein exzellenter Trainer, um den uns die Liga beneidet. Er hat international wie national Erfahrung und weiß, wie man so ein Team führt, auch wenn wir vielleicht nicht die Top-Spielerinnen haben, die sich andere Vereine leisten können. Aber durch guten Zusammenhalt, einen guten Trainer und eine gute Trainingsleistung brauchen wir uns da ganz und gar nicht verstecken im Vergleich zu ehemaligen Aufsteigern.

Wie groß könnte der Faktor Trainer in der nächsten Saison werden?

Koch: Das ist eine Glaskugel-Geschichte, das weiß ich nicht. Ich denke, er hat eine relativ große Bedeutung, wobei wir uns im Gesamtverein eigentlich nicht sehen, wer hat wie viel Anteil. Denn wenn Sie nur die Radmutter am Auto verlieren und das Rad fällt ab, dann kann der Motor noch so heiß sein. Auf uns umgemünzt bedeutet das: Jeder einzelne hat seine Bedeutung.

Spürt man im Umfeld schon Euphorie beziehungsweise Vorfreude auf die neue Saison?

Koch: Ja. Wenn man auf der Straße ist und sich mit Leuten unterhält, wird man überall darauf angsprochen. Man merkt die höhere Medienpräsenz. Es ist viel los, das Fieber steigt.

Ein immer wieder aufkommendes Thema ist die Hallensituation. Gibt es da Neuigkeiten?

Koch: Gerüchteweise wird wohl darüber nachgedacht, eine zweite Messehalle zu errichten, sofern das ein finanzierbarer Rahmen ist. Weiter wird von einer einfachen zweiten Eisfläche, nur für Trainingszwecke, gesprochen. Mir fehlen hier jedoch wirklich die Informationen.

Wie würde die Königslösung aus Ihrer Sicht aussehen?

Koch: Wenn, dann genau so. Das würde ich so unterschreiben und so unterstützen, weil ich es als sinnvoll erachte. Da die jetzige Messehalle schon gut ausgelastet ist, kann es nur gut sein, eine zweite zu bauen, wenn man sich zum Beispiel auch als Messestadt etablieren will. Wir wären von Anfang Oktober bis Mai in der Halle. Zwischendurch kann die Halle genutzt werden für andere sportliche und kulturelle Großveranstaltungen wie Boxen oder Konzerte und natürlich den Messebetrieb. Das ist eine sinnvolle Lösung, weil es auch, ohne dass ich finanzielle Hintergründe kenne, wohl die finanzierbarste wäre - zumindest im Vergleich zu einer Mulitfinktionsarena.