Cham

Zu wenige Anfragen: Chamer Nikoläuse haben dieses Jahr frei


Immer weniger Familien interessieren sich für einen Besuch. In Cham machen die Nikoläuse deswegen heuer eine Zwangspause.

Immer weniger Familien interessieren sich für einen Besuch. In Cham machen die Nikoläuse deswegen heuer eine Zwangspause.

Immer weniger Familien interessieren sich für einen Besuch. In Cham machen die Nikoläuse deswegen heuer eine Zwangspause.

Der Stab bleibt in diesem Jahr in der Ecke. Die Nikoläuse, die die Kolpingfamilie Cham alljährlich aussandte, haben am 5. Dezember frei. "Es gab immer weniger Anfragen", bedauert Vorsitzende Gabriele Dahlmann, "also bieten wir in diesem Jahr keinen Nikolausdienst an." Allerdings will Dahlmann ihre Nikoläuse nicht für alle Zeit in Rente schicken. Sie und ihre Mitstreiter wollen beobachten, wie sich die weihnachtliche Marktlage entwickelt. "Wenn sich mehr Familien melden, dann können wir den Dienst gerne im nächsten Jahr wieder anbieten", verspricht Dahlmann.

Denn an Freiwilligen, die den Nachfolger des Bischofs von Myra darstellen, mangelt es dem Chamer Verein nicht. "Wir hätten genügend Nikoläuse", versichert die Vorsitzende. Ein halbes Dutzend Kolpingmitglieder stünden parat. Ein bisschen Wehmut ist Dahlmann bei der Absage anzumerken, schließlich "war es eine lange Tradition". Im Pfarramt Sankt Jakob liefen die Anmeldungen ein und wurde der Tourplan erstellt. Aber, so Dahlmann, "vermutlich meinen viele Eltern, dass der Nikolausbesuch im Kindergarten oder beim Sportverein reicht."

Einen Rückgang bei den Anmeldungen merken auch andere Anbieter. Holder Hierl organisiert den Besuchsdienst in der Pfarrei Chammünster. "Die Zahlen sind rückläufig, aber nicht gravierend", stellt er fest. Der Nikolaus im Stadtteil ist noch gut ausgelastet. Etwa 20 bis 30 Kinder besucht er an zwei Tagen. Allerdings ohne Krampus - "früher wollten den die Kinder nicht, heute die Eltern", lacht Hierl.

In der Pfarrei Sankt Josef läuft in Sachen Nikolaus alles seinen gewohnten Gang. Oberministrantin Kathrin Pusl nimmt die Meldungen entgegen. Genau so viele, damit ihre drei Teams - bestehend aus Nikolaus, Engel und Krampus - ausgelastet sind. Am 5. und 6. Dezember sind sie unterwegs und bessern mit dem verdienten Obolus die Ministrantenkasse auf. Ein paar Termine sind übrigens noch frei. Unversorgte Eltern aus der Innenstadt könnten also Besuch vom "Josef-Nikolaus" ordern.